Heilig-Geist-Kirche
Eine preisgekrönte Kirche mit zwei GeburtstagenPortrait
Die Heilig-Geist-Kirche befindet sich in Olpe jenseits der ehemaligen Bahnlinie Olpe-Gerlingen-Rothemühle. Sie ist eine moderne Kirche, die 1968 geweiht und 2015 nach Modernisierung und Umbau wieder geöffnet wurde. Sie ist nun als “Offene Kirche” von dem Architekten Johannes Schilling, Köln gestaltet und hat wegen ihrer Architektur den ersten Preist der Stiftung Wüstenrot gewonnen.
Das Konzept “offene Kirche” fällt zum einen durch die große Glasfassade an West- und Südseite der Kirche auf. Zum anderen trennt eine Glaswand den aktuellen Kirchenraum vom jetzigen Foyer, wo früher der Altar der alten Kirche war. Die großen Fenster lassen Tageslicht in die Kirche und ermöglichen einen Blick ins Tal der Bigge und Richtung Rüblinghausen. Des Weiteren wird auch ein Blick von außen nach innen ermöglicht, was somit architektonisch das Konzept der “offenen Kirche” verkörpert.
Die ehemals verbundene bauliche Einheit bestehend aus Kirche mit Haupt- und Seitenschiff, Werktagskapelle und Sakristei, Kirchturm sowie Pfarrhaus wurde aufgebrochen und in drei Teile geteilt. Anstelle der weggefallenen Teile der Kirche befindet sich nun eine terrassenartige Treppenanlage mit drei Ebenen. Diese Treppenanlage mit ihren drei Ebenen wiederholt sich im Innenraum der Kirche im Foyer. Das mit Holzboden ausgelegte Foyer verbindet den Kirchenraum mit den Gemeinderäumen unterhalb der Kirche als auch mit dem Straßenniveau oberhalb des Kirchenraums. Alle drei Ebenen sind zusätzlich mit einem Lift verbunden, was auch Barrierefreiheit ermöglicht.
Der neue Kirchenraum kann vom Foyer aus über eine Rampe erreicht werden. Im Zentrum des Kirchenraums befindet sich der eigentliche liturgische Raum auf Eichenholzbohlen umrandet von einer Brüstung. Die Umrandung ist gleichzeitig Sitzgelegenheit und Begrenzung. Symbolisch kann das Ganze als “Floß”, “Arche” oder “Insel” gedeutet werden. In der Brüstung eingelassen befindet sich eine Konvektionsheizung, die neben der alten Fußbodenheizung den Kirchenraum beheizt. Zusätzlich werden Foyer und Kirchenraum durch einfallendes Sonnenlicht erhitzt.
Die Stühle der Gemeinde sind um den Altar herum angeordnet. Die Prinzipalstücke Altar, Tabernakel und Ambo sowie das Taufbecken sind eine Kombination aus gestampften Lehm und Bronze. Der gestampfte Lehm gibt dem Objekt etwas Lebendiges und passt gut zu den Außenmauern. Ein Standkreuz ohne Korpus aus dem Jahr 2015 von Bildhauer Matthias Eder aus Leonberg steht rechts neben dem Altar.
Auf dem “Floß” befindet sich die Weyland-Orgel, die somit Bestandteil des liturgischen Raums bleibt.
Der helle Eichenholzboden spiegelt sich in der hellen Kirchendecke wieder. Kirchendecke und Kirchenraum werden durch in Reihen angeordnete Pendelleuchten erhellt. In den Reihen der Pendelleuchten wurden hängende Lautsprecher integriert, die für eine gute Beschallung in der Kirche sorgen.
Durch die Drehung der Kirche in Richtung Osten bildet die ehemalige Rückseite der Kirche mit ihrem kreuzförmig angeordneten Glasfenstern nun die Rückseite des Altarraums. Ein großer Teil der hangseitig gelegenen quadratischen Fenster wurden in der Kirche gelassen. Von den drei Motivfenstern “Weihnachten”, “Ostern” und “Pfingsten” sind die ersten beiden erhalten geblieben.
Auch der Steinboden um das “Floß” war schon teil der alten Kirche
Direkt an den Kirchenraum schließt sich die Sakristei mit Beichtstuhl an. In den fensterlosen Raum mit Betondecke und Betonwände wurden die Schränke der ehemaligen Sakristei eingebaut. Am Ende der Sakristei befinden sich eine Toilettenanlage.
Im Untergeschoss der Kirche befinden sich der große Gemeindesaal, ein kleiner Saal und ein Büroraum. Im Foyer bietet eine Theke Möglichkeiten für Empfänge und Stehcafé. Hangseitig liegen Küche, Toilettenanlagen und Kellerräume.