Gedanken zum Tag – 04. November 2020, Mitt­woch der 31. Woche im Jahreskreis

4. Nov. 2020

Liebe Lese­rinnen und Leser,

die coro­na­ge­prägte Zeit verän­dert vieles, ja fast alles. Im kirch­li­chen Bereich hat es einschnei­dende Ände­rungen in der Durch­füh­rung der Gottes­dienste gegeben:

Der Mindest­ab­stand muss einge­halten werden. Daher können nur wenige Gläu­bige am Gottes­dienst teil­nehmen. Die Hygie­ne­vor­schriften müssen beachtet werden. Das einschnei­dendste Verbot betrifft aber meinem Empfinden nach den Gemein­de­ge­sang, der nicht mehr statt­finden darf. Die Orga­nisten über­brü­cken den fehlenden Gemein­de­ge­sang durch Impro­vi­sa­tionen über die entspre­chenden Lieder, die gesungen würden, wenn der Gottes­dienst durch­ge­führt würde, oder sie füllen die Stille mit entspre­chender Orgelliteratur.

Aber ist das das Gleiche, als wenn die Gemeinde sänge?

Ich meine nein, denn die Texte der Lieder kommen nicht zur Geltung — und wir haben schöne und zur Liturgie passende Lied­texte. Wenn ich nur an die Lieder denke, die Gott loben und preisen:

Dein Lob, Herr, ruft der Himmel aus…
Lasst, Christen, hoch den Jubel schallen…
Christen, singt mit frohem Herzen…

Die Aufzäh­lung ließe sich beliebig fort­setzen. Wie ist uns zu Mute, wenn der Orga­nist into­niert: “Kommt herbei, singt dem Herrn, ruft ihm zu, der uns befreit. Singend lasst uns vor ihn treten, mehr als Worte sagt ein Lied”? Dem Gottes­dienst­be­su­cher bleibt nur, die Musik zu hören und den Text in sich aufzu­nehmen. Selbst zu singen wäre schöner.

Weih­nachten steht vor der Tür. “Auf, Christen, singt fest­liche Lieder.” Wer weiß, wann wir das wieder dürfen. Ich denke, wir alle würden uns über einen Weih­nachts­got­tes­dienst freuen, in dem dieses Lied und all die anderen bekannten und beliebten Lieder gesungen würden. Ich bin darüber hinaus sehr traurig, dass das Weih­nachts­lie­der­singen in der Kreuz­ka­pelle schon abge­sagt werden musste. Wahr­schein­lich werden ebenso wie ich viele von Ihnen dieses Singen von alten und bekannten Weih­nachts­lie­dern vermissen. Hoffent­lich wieder im nächsten Jahr!

Im alten Kirchen­jahr steht noch das Christ­kö­nigs­fest an. Wenn ich an dem Sonntag das
Eingangs­lied into­niere, singe ich ganz alleine mit lauter Stimme und aus tiefstem Herzen mit:

Gelobt seist du, Herr Jesu Christ,
ein König aller Ehren;
dein Reich ohn alle Grenzen ist,
ohn Ende muss es währen.
Christ­könig, Halle­luja, Halleluja.

Und ich hoffe, dass auch Sie bald wieder Ihre Stimme erschallen lassen können, um Gott zu loben und zu preisen, aber auch ihn um Hilfe in unserer schwie­rigen Situa­tion zu bitten.

Dieter Weber

 

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