Gedanken zum Tag — 14. August 2024 — Mitt­woch der 19. Woche im Jahreskreis

14. Aug. 2024

Am vergan­genen Sonntag hat Sr. Caja am Gedenktag der Hl. Clara von Assisi im Mutter­haus der Fran­zis­ka­ne­rinnen von der Ewigen Anbe­tung in der Hl. Messe ihre 1. Profess ablegt. Die Profess ist das Verspre­chen, sich an eine Ordens­ge­mein­schaft zu binden; sie ist kirchen­recht­lich gere­gelt. Nach dem Novi­ziat, der Phase der Einfüh­rung und des Hinein­wach­sens in das Ordens­leben, hat die Novizin – mit Zustim­mung der Ordens­ge­mein­schaft – die Möglich­keit, zunächst für drei Jahre die Profess abzu­legen. Dieses Verspre­chen kann dann um zwei Jahre verlän­gert werden. Stimmt die Ordens­ge­mein­schaft zu, kann die Schwester dann die ewige Profess ablegen.

Wofür braucht es diese öffent­liche Form?

Mit der Profess bindet sich eine Schwester eng an ihre Ordens­ge­mein­schaft und an Christus bzw. die Kirche. Das öffent­liche Bekenntnis ist immer auch ein Glau­bens­zeugnis für andere, die Verkün­di­gung der frohen Botschaft: Gott ist mit uns auf dem Weg.

Mit ihrer Profess stellt sich die Novizin ganz in den Dienst für ihre Mitschwes­tern, ihrer Mitmen­schen und der Kirche, gemäß dem Evan­ge­lium: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Joh 15,13). Dieser Dienst steht in meinem Fall ganz im Zeichen der Ordens­grün­derin, Mutter Maria Theresia Bonzel und des Hl. Fran­ziskus. Beide haben sich sehr für Arme und Kranke einge­setzt, Maria Theresia auch für Bildung. Beider Spiri­tua­lität ist durch Anbe­tung und eine inten­sive Bezie­hung zu Gott geprägt. Auch das Gebet für andere ist ein wich­tiger Bestand­teil des Gebetslebens.

Gerade heute, in einer Zeit der Schnell­le­big­keit, in der Gott eine immer gerin­gere Rolle zu spielen scheint, ist die Zuge­hö­rig­keit zu einer Ordens­ge­mein­schaft ein wich­tiger Schritt. Das Leben in Gemein­schaft stärkt den Glauben und die Gewiss­heit, nicht alleine unter­wegs zu sein.

Ein großes Vorbild des Glau­bens und der Nächs­ten­liebe war der Fran­zis­kaner-Minorit Maxi­mi­lian Kolbe. Seinen Gedenktag feiert die katho­li­sche Kirche heute. ER hat sich sehr für die Verbrei­tung des Glau­bens einge­setzt und dafür eigens das Missi­ons­zen­trum Niepo­kal­anów gegründet. Bekannt­ge­worden ist er vor allem durch seinen Wider­stand im Dritten Reich. Maxi­mi­lian Kolbe wurde am 14. August 1941 im Lager von Ausschwitz ermordet, weil er sich für einen Fami­li­en­vater geop­fert hat.

Das Vertrauen in Gottes liebende Gegen­wart gibt auch heute noch vielen Menschen Halt und Kraft, sich für andere einzu­setzen. Schon kleine Zeichen der Zunei­gung schaffen Frieden und stärken das Mitein­ander unter den Menschen.

So sind wir alle aufge­rufen, Zeugen der Frohen Botschaft Jesu zu sein: „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!“ (Joh 15,9).

Sr. Caja Steffen

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