Kirche St. Josef Bleche
Geschichte der katholischen Kirche und Kirchengemeinde St. Josef Bleche
(Foto rechts: Kirche Bleche im Jahre 1954)
1883 — 1887
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Mehr als 40 Familien aus Bleche und Umgebung (Schlade, Lüdespert, Hespecke, Hammerteich, Neuenhaus, Beul, Scheda, Schlenke, Dümpel) unterzeichnen eine Liste, um den Bau einer Kapelle in Bleche verbindlich zu unterstützen.
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Der Blecher Landwirt Johann Peter Bieker schenkt dem Kirchenvorstand in Drolshagen eine Parzelle zum Bau einer Kapelle, der Kirchenvorstand Drolshagen beschließt den Bau.
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Wahl eines Vorstands der Kapellengemeinde.
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Grundsteinlegung, Einweihung der Kapelle (1887).
19.3.1889
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Erstes Patronatsfest in der Kapelle
1897
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Aufstellung einer kleinen Orgel durch den Schreiner und Landwirt Josef Lütticke aus Schlade.
1898
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Genehmigung zum Bau eines Vikariegebäudes durch das Generalvikariat, um „mit der Zeit die Anstellung eines eigenen Geistlichen in Bleche möglich“ zu machen.
1900 / 1901
- Eine Zeitlang finden kaum Gottesdienste in der Kapelle statt. Grund ist eine ernste Erkrankung des Vikars Oelrich (Drolshagen) und sein früher Tod.
1902
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Erweiterung der Kapelle durch ein Querschiff und einen neuen Chorraum.
1908
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Die Frage eines eigenen Geistlichen wird in einer Mitgliederversammlung der Kapellengemeinde wiederholt erörtert.
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Die vom Drolshagener Pfarrer angekündigte Einstellung von Sonntagsgottesdiensten führt zu großer Aufregung. Dennoch gibt es erneut Erweiterungspläne für die Kapelle.
1913 – 1915
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Das Paderborner Generalvikariat genehmigt, das Allerheiligste immer in der Kirche zu Bleche aufzubewahren.
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Auf Bitten des Vorsitzenden der Kapellengemeinde Bleche Johann Adam Halbfas genehmigt das Generalvikariat eine zweite Messe für Bleche an Sonn- und Feiertagen.
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Das Generalvikariat Paderborn bekundet, die Errichtung der Filialgemeinde Bleche in die Hand zu nehmen.
1919 — 1922
- Gründung des Kapellenvereins Bleche: Landwirt Heinrich Rüsche, Bleche als Vorsitzender, Lehrer Heinrich Hinse als Schriftführer und stellvertretender Vorsitzender, als Kassierer: Landwirt Adam Halbfas, Bleche, Vikar Mohnscheid (Drolshagen) als Ehrenvorsitzender. Als Sammler: Lehrer Fritz Schlüter, Landwirt Heinrich Häner, Scheda, Landwirt Albert Gothe, Lüdespert.
- Der Kapellenverein zählt 149 Mitglieder, in der Regel sind das Haushaltsvorstände.
- Laut Protokoll vom 29.1.1922 liest Religionslehrer Becker vom Lehrerseminar Olpe sonn- und feiertags die Messe in Bleche.
- Herr Emil Pfeifer wird erster Kirchenschweizer in Bleche.
- Erste Fronleichnamsprozession von Bleche nach Schlade, Lüdespert und Hespecke und zurück.
- Das Bischöfliche Generalvikariat überträgt die Verwaltung der neu errichteten Vikariestelle in Bleche dem Religionslehrer Andreas Becker in Olpe. (Schreiben des Generalvikars Paderborn, 10. September 1922)
1922 — 1945
- Vikar Becker leitet eine außerordentliche Generalversammlung des Kapellenvorstands Bleche. Es wird die Errichtung eines Friedhofs auf dem Haneborn beschlossen (5.11.1922).
- Rechtliche Ausgestaltung der Pfarrei vom Verzicht des Kirchenvorstands Drolshagen auf sämtliche Einkünfte aus der Filiale Bleche, der Übergabe der Gebäude (Vikarie, Kapelle) und der Grundstücke aus dem Besitz der Kirchengemeinde Drolshagen bis hin zur formalen und staatlichen Anerkennung als Gemeinde mit eigener Vermögensverwaltung (1941).
- Der Kapellenvorstand nennt sich ab jetzt Kirchenvorstand.
- Weitere Ortschaften werden der Vikariegemeinde Bleche der Pfarrei Drolshagen angegliedert:
- Buntelichte wird von Meinerzhagen abgepfarrt.
- Westliche und südwestliche Teile der Katholiken der Gemeinde Valbert werden angegliedert: Grünewald, Gut Langenohl, Reuen, Schoppen, Hardenberg, Herberg, Oberingemert, Ingemerter Straße, Ingemertermühle und Imhausen.
- Die Bewohner der Ortschaft Schlenke werden angegliedert.
- Aus der Pfarrgemeinde Belmicke / Erzbistum Köln werden die Katholiken aus Dümpel, Straße, Piene, Neuenschmiede angegliedert.
- Pfarrvikare in Bleche:
- 1927 bis 1930: Pfarrvikar Eberhard Goebel
- 1930 bis 1938: Pfarrvikar Friedrich Sarrazin
- 1938 bis 1946: Pfarrvikar Theodor Flor
Zur Auseinandersetzung mit den Nationalsozialisten:
- 1935: Predigten von Pallottinerpatres gegen den Ungeist der Zeit sind sehr gut besucht.
- 1937: Die Blecher stimmen nahezu einstimmig für die Beibehaltung der katholischen Bekenntnisschule. Auf den Höhen werden Kreuze aufgestellt, als die Nationalsozialisten die Kreuze in den Klassenzimmern verbieten.
- 1938: Kundgebung mit vielen Jugendlichen am Christkönigsfest für die Unabhängigkeit der Kirche.
- Die Gestapo dringt in die Vikarie ein: Der Kirchenvorstand verlangt zusammen mit Vikar Sarrazin und später noch mit Vikar Flor erfolglos die Rückgabe der beschlagnahmten Gegenstände und Gelder.
1946 — 1950
- Pfarrvikar Alois Wächter
- Neugründungen (Schützenverein, Sportverein) und verstärkte Jugendarbeit
1950 — 1961
- Pfarrvikar Alfred Kynast
- Bau der neuen Kirche (1952–1954)
- Umbau der Kapelle zum Jugendheim / Pfarrheim
1962 — 1990
- Pfarrvikar Albert Grebe
- Bau der neuen Schule (Schulbetrieb bis 1976)
- Bau der Kapelle Maria Königin in Scheda
- Bau der Totenkapelle
- Erste Renovierung des Jugendheims / Pfarrheims
Nach 1990
- Große Renovierung der Kirche (unter Pastor Johannes Jakubik)
- Neubau der Orgel
- Verkauf der Vikarie
- Verabschiedung von Pastor Leon Watzek (2006), letzter gemeinsamer Geistlicher für Schreibershof und Bleche
- Betreuung der Gemeinde durch das Pastoralteam des Kirchspiels Drolshagen
- 2009: Renovierung des Altars (Pfarrer Markus Leber)
- 2021 ff.: Renovierung des Pfarrheims
- 2022: Gründung des Pastoralen Raums Olpe – Kirchspiel Drolshagen
- 2023: Einweihung des renovierten Pfarrheims (Pfarrer Johannes Hammer)
Fotos und Impressionen rund um die St. Josef Kirche in Bleche: