St. Clemens Drolshagen
Unsere Pfarrkirche
Die katholische St.-Clemens-Pfarrkirche zu Drolshagen ist die einzige in fast unveränderter Form noch bestehende romanische Basilika dieser Art. Sie ist eine dreischiffige fünfjochige Pfeilerbasilika mit regelmäßigem Grundriss.
Dem Mittelschiff, nach Westen vorgebaut, erhebt sich der ungemein wuchtige Turm (1491), das Wahrzeichen des Drolshagener Landes. Die Kirche ist eine Pfeilerbasilika nach der Art rheinischer Prozessionskirchen. Vor der sehr starken Wand des Mittelschiffes stehen rechteckige ungemein wuchtige Pfeiler, denen an allen freien Seiten Halbsäulen vorgelagert sind. Sie gehen in eine Art Knollenkapitälen zu den schweren breiten Gewölbegurten und Schildbögen über, zwischen denen scharfkantige Grate in die Pfeilerecken überleiten.
In den Vorlagen des Chores und den Ecken zwischen den Apsiseinkehlungen tragen schlanke, sich nach oben verjüngende Säulen aus Sinterstein den Druck der Gurte und Gewölbegrate mit. Die Säulen sollen aus einer römischen Wasserleitung der Eifel stammen.
Die Kirche, die früher auch von den Zisterzienserinnen im benachbarten Kloster (bis 1803) benutzt wurde, soll nach der Überlieferung von Erzbischof Anno von Köln (1050–1075) gegründet worden sein. Urkundlich lässt sich das nicht belegen. In einem alten Lagerbuch der Kirche ist gesagt, dass sie “nach der Lage der Kirche schon in heidnischer Zeit entstanden ist, was die Bauart und die kunstlos übereinander geschichteten Steine verraten.”
Anfang der 60iger Jahre wurde die Kirche erweitert. Der gelungene Anbau trägt architektonisch viele Merkmale der alten Kirche. Dadurch wird der Altbau sowohl von innen als auch von außen als dominierender Baukörper erhalten. Bei den Restaurierungsarbeiten im Altbau wurde eine Silbermünze gefunden, die die Umschrift “Otto Imperator Augustus” trägt und die sich auf Kaiser Otto III (996‑1002) bezieht. Vermutlich lässt sich dadurch die Entstehungszeit von St. Clemens in die Zeit um 1000 hinaufrücken. Die Münze ist bisher das älteste datierbare Fundstück aus der Geschichte Drolshagens. Die Restauratoren legten eine romanische Malerei aus der Zeit des Übergangs vom 10. zum 11. Jahrhundert frei, die zweitälteste Darstellung dieser Epoche, die es in Westfalen gibt. Ebenso eine Wandbemalung aus dem 15. Jahrhundert mit dem Motiv des Heiligen Stephanus.