Gedanken zum Tag — 26. Mai 2021, Mitt­woch der 8. Woche im Jahreskreis

26. Mai 2021

Nun klingt er aus, der Mari­en­monat Mai.

Als Mädchen stellte ich im Mai einen kleinen Mari­en­altar in meinem Zimmer auf.

Passend geschmückt mit Mari­en­blüm­chen. Und in der Kirche wurde „Maria breit den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus“ gesungen. Und heute? Mari­en­er­schei­nungen, die noch merk­wür­diger daher­kommen als manch anderer Glau­bens­aus­druck, viele Mari­en­lieder sind einfach nur kitschig und selbst das vertraute Liedgut mit heute als „Kriegs­me­ta­phern“ entlarvten Sätzen, mag nicht mehr durchs Leben tragen.

Im Studium dann, bemer­kens­werte Über­le­gungen: Ob die Mari­en­ver­eh­rung im Katho­li­zismus nicht die Sehn­sucht nach der Weib­lich­keit im sonst so männ­lich geprägten Glauben beantworte?

Erstaun­lich auch, der Umgang im Islam mit Fatima, der Tochter Moham­meds, der unge­ahnt viele Ähnlich­keiten zur Mari­en­ver­eh­rung aufweist. Und kommt es wohl von unge­fähr, dass Miriam, die Schwester Mose, den glei­chen Namen trug, wie die junge Mutter Jesu. Kirch­liche Tradi­tion hat diese als Ideal­bild der schwei­genden und dienenden Frau hoch­sti­li­siert – Maria 1.0.

Und nun die Initia­tive Maria 2.0 — ein Neuanfang.

Nicht ganz: Alle drei waren starke Frauen in von Männern geprägten antiken Gesell­schaften und Reli­gi­ons­ge­mein­schaften. Gefolgt von großen durchaus auch poli­ti­schen Frauen der Kirchen­ge­schichte: Katha­rina von Siena oder Hilde­gard von Bingen.

Maria, die Mutter Jesu, was hat sie nicht alles auf sich genommen mit diesem Sohn und ihrer Zusage auf Gottes Anruf hin.

Wer will heute schon einen Anruf Gottes wahr­nehmen, erst recht nicht mehr aus dem Mund und dem Gehabe der „ewig gest­rigen“ katho­li­schen Kirche.

Maria bitte für uns. Wir haben es nötig. Schenk Segen den Anliegen der Frauen in Maria 2.0. Und Joseph 2.0 könnte auch nicht schaden.

 

Raphaele Voß

(Gemein­de­mit­glied)

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