Gedanken zum Tag — 09.Oktober 2022 — 28. Sonntag im Jahreskreis

9. Okt 2022

Ehrenamt

Gefühlt gibt es für mich einige Menschen, die immerzu für andere sorgen.

In der Nach­bar­schaft meiner Eltern gibt es eine Dame, die beson­ders aufmerksam ist: bei einer älteren allein­ste­henden Dame jeden Tag nach dem Rechten sehen, sämt­liche Geburts- und Namens­tage von Freunden, Kollegen und Nach­barn im Blick, Süßig­keiten für die Kinder in der Umge­bung parat. Wie geht das?

Mit den eigenen Verpflich­tungen ist man schon sehr gefor­dert. Die Geschichte des Menschen hat uns jedoch gezeigt, dass Zusam­men­leben in einer Gruppe einfa­cher und sicherer ist als allein.

Die Wissen­schaft hat heraus­ge­funden, dass frei­wil­lige Helfer und sozial enga­gierte Menschen gesünder, zufrie­dener und stress­re­sis­tenter sind als die, welche nur auf ihr Wohl bedacht sind. (Ich kann aus eigener Erfah­rung sagen, dass das nicht immer so ist).

Ein Ehrenamt in Kirchen­vor­stand oder Gemein­de­aus­schuss ist nicht gerade der attrak­tivste Job in der heutigen Zeit. Aber was treibt uns letzt­end­lich an, uns darauf einzu­lassen, es uns „anzutun“?

Sicher­lich der Glaube an Gott und die Bereit­schaft, anderen helfen zu wollen. Zu den wich­tigsten Werten zählen sicher­lich UNEIGENNÜTZIGKEIT und GÜTE.

Hilfe geben, aber auch mal annehmen, ist wichtig für das Zusam­men­leben in unserer Gesell­schaft bzw. Gemeinschaft.

Die Bereit­schaft, sich ehren­amt­lich zu enga­gieren, kann man nicht anordnen, sie muss im Herzen der Menschen entstehen und kann vorge­lebt werden. Dafür ist Takt und Fein­ge­fühl gefor­dert. Curt Goetz sagt es so: „Takt ist die Fähig­keit, einem anderen auf die Beine zu helfen, ohne ihm auf die Zehen zu treten“.

Bei einem großen gemein­samen Arbeits­ein­satz auf dem Friedhof in Altenkle­us­heim in der vergan­genen Woche wurde wieder unter Beweis gestellt, wie gut, schnell und effektiv man mit vielen Helfern etwas errei­chen und auch dabei noch sehr viel Spaß haben kann. Die Zufrie­den­heit über das Erreichte und auch die einher­ge­henden Glie­der­schmerzen hielten etwas länger an.

Es gibt jede Menge Gele­gen­heiten, anderen Menschen zu helfen, wenn man nur richtig hinschaut. Und man kann auch Gutes tun, wenn gerade niemand hinschaut. Charles Dickens sagt dazu: „Tu so viel Gutes, wie Du kannst und mach so wenig Gerede wie nur möglich darüber“.

Probieren Sie es aus…in welcher Form auch immer. Sie werden stolz sein auf geleis­tete gemein­same Arbeiten und beson­ders auf sich selbst.

(Werner Lenthe, Kirchen­vor­stand und Sabine Lütticke, Gemein­de­aus­schuss – Altenkleusheim)

 

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