Ehrenamt
Gefühlt gibt es für mich einige Menschen, die immerzu für andere sorgen.
In der Nachbarschaft meiner Eltern gibt es eine Dame, die besonders aufmerksam ist: bei einer älteren alleinstehenden Dame jeden Tag nach dem Rechten sehen, sämtliche Geburts- und Namenstage von Freunden, Kollegen und Nachbarn im Blick, Süßigkeiten für die Kinder in der Umgebung parat. Wie geht das?
Mit den eigenen Verpflichtungen ist man schon sehr gefordert. Die Geschichte des Menschen hat uns jedoch gezeigt, dass Zusammenleben in einer Gruppe einfacher und sicherer ist als allein.
Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass freiwillige Helfer und sozial engagierte Menschen gesünder, zufriedener und stressresistenter sind als die, welche nur auf ihr Wohl bedacht sind. (Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das nicht immer so ist).
Ein Ehrenamt in Kirchenvorstand oder Gemeindeausschuss ist nicht gerade der attraktivste Job in der heutigen Zeit. Aber was treibt uns letztendlich an, uns darauf einzulassen, es uns „anzutun“?
Sicherlich der Glaube an Gott und die Bereitschaft, anderen helfen zu wollen. Zu den wichtigsten Werten zählen sicherlich UNEIGENNÜTZIGKEIT und GÜTE.
Hilfe geben, aber auch mal annehmen, ist wichtig für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft bzw. Gemeinschaft.
Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, kann man nicht anordnen, sie muss im Herzen der Menschen entstehen und kann vorgelebt werden. Dafür ist Takt und Feingefühl gefordert. Curt Goetz sagt es so: „Takt ist die Fähigkeit, einem anderen auf die Beine zu helfen, ohne ihm auf die Zehen zu treten“.
Bei einem großen gemeinsamen Arbeitseinsatz auf dem Friedhof in Altenkleusheim in der vergangenen Woche wurde wieder unter Beweis gestellt, wie gut, schnell und effektiv man mit vielen Helfern etwas erreichen und auch dabei noch sehr viel Spaß haben kann. Die Zufriedenheit über das Erreichte und auch die einhergehenden Gliederschmerzen hielten etwas länger an.
Es gibt jede Menge Gelegenheiten, anderen Menschen zu helfen, wenn man nur richtig hinschaut. Und man kann auch Gutes tun, wenn gerade niemand hinschaut. Charles Dickens sagt dazu: „Tu so viel Gutes, wie Du kannst und mach so wenig Gerede wie nur möglich darüber“.
Probieren Sie es aus…in welcher Form auch immer. Sie werden stolz sein auf geleistete gemeinsame Arbeiten und besonders auf sich selbst.
(Werner Lenthe, Kirchenvorstand und Sabine Lütticke, Gemeindeausschuss – Altenkleusheim)