Gedanken zum Tag — 01. Juli 2021, Donnerstag der 13. Woche im Jahreskreis

1. Juli 2021

Liebe Schwes­tern und Brüder,

zum zweiten Mal in der 262-jährigen Geschichte der Olper Wall­fahrt nach Werl ist es leider anläss­lich der anhal­tenden Coro­na­pan­demie und den damit einher­ge­henden Vorgaben noch nicht möglich, in großen Pilger­gruppen zur Trös­terin der Betrübten zu pilgern. Die Inzi­denz­zahlen haben sich zu spät unter die 35-er Marke entwi­ckelt, um eine Wall­fahrt mit einer großen Gruppe seriös planen und orga­ni­sieren zu können. Das ist für alle Betei­ligten sehr schmerz­lich und doch entsenden wir eine kleine Gruppe stell­ver­tre­tend für die vielen Gläu­bigen, welche in den Jahren zuvor den Weg nach Werl unter die Füße genommen haben, um ein Zeichen der Verbun­den­heit und Soli­da­rität im Glauben und der Gemein­schaft zu setzen.

Hier lesen Sie nun den Tages­im­puls des 1. Tages, womit wir alle Daheim­ge­blie­benen, ehema­lige Pilger und Inter­es­sierte virtuell auf die Olper Wall­fahrt nach Werl mitnehmen möchten. Darüber hinaus lohnt es sich, regel­mäßig auf dieser Home­page nach­zu­schauen, denn wir werden aktuell von der Strecke Bild­ma­te­rial und Kommen­tare veröf­fent­li­chen, womit ein jeder auch visuell dabei sein kann. Dabei wünschen wir viel Spaß.

1. Tages­im­puls:

Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst – aktu­eller denn je

Wer kennt sie nicht, die unzäh­ligen Bibel­stellen, in denen von der Nächs­ten­liebe die Rede ist: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“, „Liebet einander, so wie ich euch geliebt habe“, „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“, steht dort beispiel­haft geschrieben.

Immer wieder weist die Schrift in viel­fäl­tiger Weise sowohl im Alten als auch Neuen Testa­ment auf dieses Gebot hin und natür­lich hält Jesus die Menschen immer wieder dazu an, dieses Gebot zu befolgen.
Das mag damit zusam­men­hängen, dass die Umset­zung dieses Gebotes nicht so einfach ist, wie es sich liest und in dem Wissen um unsere Sünd­haf­tig­keit und unsere Egoismen ist es eigent­lich nur logisch, dass es sogar sehr schwer sein kann.

Aber mal im Einzelnen:

Einander lieben, so wie er, Jesus Christus uns geliebt hat?

Den Nächsten lieben, so wie sich selbst?

Da eröffnen sich gleich mehrere Aspekte, die uns helfen können, dieses Gebot, auf welches Jesus Christus selbst sehr viel Wert legte, in die Tat umzu­setzen. Da ist auf der einen Seite die Liebe Christi zu uns. Nun, wie äußert sich diese Liebe denn? Woran können wir sie erkennen und spüren. Wie kann ich die Liebe Gottes zu mir ganz indi­vi­duell spüren und erleben.

Da ist schon ein Unter­schied zwischen den Tagen, da er unter uns war und heute. Maria, die Mutter Gottes, ihr Mann Josef, die 12 Apostel, die haben seine mensch­liche Liebe ganz sicher am eigenen Leib gespürt. Durch ein Lachen, eine nette Geste, durch seinen Zuspruch oder eine Umar­mung. Aber haben sie auch seine gött­liche Liebe wahr­nehmen können? Ich könnte mir das schon vorstellen, denn sie waren gesegnet, ihn sozu­sagen „live“ erleben zu dürfen. Ganz beson­ders natür­lich Maria, denn ihre Base Elisa­beth spürte es sofort, als Maria sie heim­suchte und stellte fest, dass Maria mehr gesegnet ist als alle anderen, denn ihr Kind hüpfte vor Freude in ihrem Bauch.

Über solche unmit­tel­baren Gottes­er­leb­nisse verfügen wir heute nicht mehr und daher ist es auch etwas schwerer, die Liebe Gottes zu uns zu fühlen. Vor allem da unser Alltag uns zumeist weit von ihm wegbringt.
Lasst uns in der kommenden Schwei­ge­stunde einmal auf die Suche nach Gottes Liebe zu uns machen und dabei folgenden Fragen nachgehen:
Wann konnte ich seine Liebe zu mir schon einmal bewusst wahrnehmen?

In welcher Weise hat sie sich mir gezeigt?

Wie fühlt sich das an, wenn Gott uns liebt?

Georg Scheiwe
(Wall­fahrts­leiter)

Tages­im­puls an der Lemkuhle

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