Gedanken zum Tag — 02. Juli 2021, Freitag der 13. Woche im Jahreskreis

2. Jul 2021

Liebe Schwes­tern und Brüder,

hier lesen Sie nun den Tages­im­puls des 2. Tages der Olper-Werl­wall­fahrt 2021, womit wir alle Daheim­ge­blie­benen, ehema­lige Pilger und Inter­es­sierte virtuell auf die Olper Wall­fahrt nach Werl mitnehmen möchten.

2. Tages­im­puls

Liebe Deinen Nächsten, wie dich selbst! – eine radi­kale Forderung

Welch großes Gebot. Man könnte fragen, warum Gott es nicht in die 10 Gebote einge­bunden hat. Und obwohl auch im Alten Testa­ment oft darüber geschrieben wird, nimmt dieses Thema erst mit dem Wirken Jesu Christi auf dieser Welt so richtig Fahrt auf, denn er erwähnt es immer wieder und geht sogar noch weiter, wenn er in der Berg­pre­digt fordert: „Liebe deine Feinde“.

Er schwört seine Apostel regel­recht darauf ein und moti­viert sie. „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“. Gleich­zeitig unter­mauert er aber auch damit, dass er in jedem einzelnen von uns ist, denn er liebt uns alle gleichermaßen.

Das können wir von uns nun wiederum nicht wirk­lich behaupten, denn es gibt einfach zu viele Gründe, die verhin­dern, dass wir unseren Nächsten lieben können. Da gibt es Sympa­thie und Anti­pa­thie, die uns bereits trennen lassen, wer unserer Liebe würdig ist. Da gibt es mitunter Hass, Neid, Miss­gunst, alle nega­tiven mensch­li­chen Gefühle, die es uns schwer machen, Jesu Gebot umzu­setzen. Nur zu gerne lassen wir uns von Meinungs­ma­chern, Popu­listen, Presse und sozialen Medien mani­pu­lieren. Hier wird im ganz großen Stile eine gesell­schaft­liche Spal­tung betrieben, die in einem Lager­denken enden und dazu geeignet sind und benutzt werden, um Menschen ausein­ander zu divi­dieren und nicht zu einen.

Es ist wirk­lich schwierig, seinen Nächsten zu lieben, wie sich selbst. Gewiss war es das zu Jesu Zeiten auch schon, sonst hätte er nicht immer wieder darauf hinge­wiesen. Jesus ist unser Beispiel, wie es funk­tio­niert. Schauen wir auf ihn, dann bekommen wir auch immer eine Antwort. Seine Nächs­ten­liebe ging sogar so weit, dass er seinen Häschern noch am Kreuz hängend verzieh. Er sagte: “Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“. Mehr geht einfach nicht.

Lasst uns in der folgenden Schwei­ge­stunde versu­chen, den folgenden Frage­stel­lungen ganz persön­lich für uns im Zwie­ge­spräch mit Gott nachzugehen:
Was bewegt mich, meinem Nächsten meine Liebe zu verweigern?

Warum fällt es mir oft so schwer, mich auf mein Gegen­über liebend und wohl­wol­lend einzulassen.

Wie lasse ich meinem Nächsten meine Liebe spüren und wie reagiert er darauf?

Georg Scheiwe
(Wall­fahrts­leiter)

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