Gedanken zum Tag – 5. Mai 2020, Dienstag der vierten Osterwoche

5. Mai 2020

Liebe Lese­rinnen und Leser,

Artikel 4 unseres Grund­ge­setzes garan­tiert die Frei­heit der Reli­gi­ons­aus­übung. Das ist ein hohes Gut. Wir leben in einem Staat, der mit den Kirchen und Reli­gi­ons­ge­mein­schaften koope­riert anstatt auf Habacht­stel­lung die nächst­beste Gele­gen­heit zur Konfron­ta­tion zu suchen. Das ist nicht selbstverständlich.

Seit Sonntag feiern wir wieder Gottes­dienste: gemeinsam, uns physisch nah. Dazu sind zahl­reiche Sicher­heits­vor­keh­rungen zu treffen und einzu­halten. Das Risiko einer mögli­chen Infek­ti­ons­kette ist zu mini­mieren. Zahl­reiche Ehren­amt­liche stellen das mit ihrem umsich­tigen Enga­ge­ment sicher und ihnen danken wir herzlich!

Dennoch kann durchaus disku­tiert werden, inwie­weit die Wieder­ermög­li­chung öffent­li­cher Gottes­dienste zum jetzigen Zeit­punkt sinn­voll ist. Auch in unseren Gemeinden gehen da die Meinungen ausein­ander. Das ist verständ­lich und das darf so sein.

Während der Kommu­ni­ons­pen­dung in unseren Eucha­ris­tie­feiern konnten Sie durchaus den Eindruck haben: Wie sieht denn der Priester aus?

 „Sieht ´n biss­chen aus wie bei „Star Wars“, lächelte eine Dame aus der Gemeinde.

Warum dieser Aufwand? Um Sie und uns zu schützen.

In dieser aufge­wühlten Zeit weiß niemand, ob er oder sie selbst infi­ziert ist oder nicht. Augen­blick­liche Symptom­frei­heit sagt wenig aus.

„Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.“ (Mt 22,39 par.)

Die Konkret­heit dieses jesu­a­ni­schen Impe­ra­tivs habe ich unterschätzt.

Spricht Jesus direkt in unsere Situation?

Ihnen und Ihren Fami­lien wünsche ich – trotz allem – einen guten Mai, in dem wir in beson­derer Weise die Gottes­mutter um Hilfe bitten.

 

Martin Neuhaus

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