Heute feiern wir das Fest Allerseelen.
Wir denken an die Menschen, die bereits gestorben sind. Der Friedhof als Ort spielt heute eine zentrale Rolle. Viele Gräber wurden in den letzten Tagen und Wochen liebevoll neu- oder umgestaltet. Winterfeste Bepflanzung, Blumengestecke und Kerzen finden dort ihren Platz. Der Friedhof „ein Ort der Ruhe und des Gedenkens“. Viele Menschen spüren hier besonders die Verbindung zu ihren Verstorbenen. Sie sind ihnen ganz nah. Die Gräber der Eltern, Partner, Kinder, Geschwister, Freunde, Nachbarn und Weggefährten werden aufgesucht und besucht.
In der stillen Atmosphäre des Friedhofs, der für viele von uns in erster Linie ein Ort des Abschieds und des Verlustes ist, spüren wir aber auch die Hoffnung und die Sehnsucht auf ein Wiedersehen.
Der Besuch des Friedhofs kann ein Moment sein, in dem wir innehalten, um über das Leben, den Tod und die Auferstehung nachzudenken. Besonders an Allerseelen wird der Friedhof oder Friedwald zum Ort lebendiger Erinnerung. Es soll kein Tag der Trauer sein, sondern vor allem ein Tag der Hoffnung und des Vertrauens. Wir gedenken nicht nur mit einem schweren Herzen, sondern auch mit der Zuversicht, dass das Leben weitergeht. Der Tod ist nicht das Ende!
So tragen wir in unseren Herzen die Stimmen, Gesichter und Geschichten der Menschen weiter, die bereits gestorben sind. Die Erinnerung macht sie gegenwärtig – auch in der Dankbarkeit für das, was war.
Allerseelen bleibt somit nicht in der Vergangenheit stehen. Es ist ein Tag der Hoffnung auf einen Himmel, der mehr ist als Vorstellung. Inmitten des Vergänglichen wächst die Zuversicht, dass die Liebe über den Tod hinaus Bestand hat. Wir sind getragen von Gott, von der Gemeinschaft und von dem Wissen, dass wir nicht allein sind. Uns bleibt die Hoffnung, auf ein Wiedersehen.
Marie-Christine Zeppenfeld
(Gemeindereferentin, Trauerbegleiterin BVT)
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