Valen­tins­ka­pelle Hitzendumicke

Primizort von Franz Hitze

Valen­tins­ka­pelle in der Pfarrei Rhode

Sie wurde unter Pfarrer Johann Joseph Schmidt als Holzbau im Jahre 1856 errichtet. Im Jahr 1857 wurde das erste heilige Mess­opfer gefeiert. Der Fach­werkbau wurde später durch einen Ziegelbau ersetzt. Im Jahr 1936 wurde sie unter Pfarrer Karl Vogt reno­viert. Der Altar stammt aus der Haus­ka­pelle des Prälaten Prof. Dr. Franz Hitze, Hanemicke. Patron ist der Bischof und Märtyrer Valentin. Die Kapelle steht heute dicht an der Straße Hanemicke-Hitzendumicke.

In der Kapelle befinden sich drei barocke Statuen aus dem 18. Jahr­hun­dert. Zum einen befindet sich eine farbige Holz­figur, die den Heiligen Fran­ziskus in Ordens­tracht und mit Stab zeigt. Fran­ziskus hat ein Zingulum um seine Mönchs­kutte an und ein Rosen­kranz hängt von seinem Körper herab.

Der Patron der Kapelle wird in einer zweiten Statue darge­stellt. Die Statue wird wohl 1724 ange­schafft worden sein. Der Heilige wird mit Mitra, Bischofs­stab und Pluviale darge­stellt. In der linken Hand hält der Heilige ein Buch. Neben seinem rechten Fuß liegt wohl ein Epilep­tiker. Er gilt als Patron gegen Epilepsie.

Die dritte barocke Figur zeigt die Gottes­mutter Maria mit Jesus­kind. Die Statue stammt aus einer west­fä­li­schen Werk­statt aus der 2. Hälfte des 18. Jahr­hun­derts. Einige Elemente wie der Sockel, das Zepter und der Reichs­apfel wurden wohl um 1900 der Statue hinzugefügt.

In der Kapelle hängt eine kleine Glocke, die dem Heiligen Valentin geweiht ist. Sie trägt die Inschrift S. VALENTINUS ORA PRO NOBIS 1724. Das bedeutet Heiliger Valentin, bitte für uns. Die Jahres­zahl lässt darauf schließen, dass die Glocke schon aus einem Vorgän­gerbau der aktu­ellen Kapelle entstammt.

Im Jahr 1878 musste hier der Neupriester Franz Hitze seine Primiz halten. Sein Minis­trant war der drei­zehn­jäh­rige Caspar Klein aus dem benach­barten Schnep­penohl, der spätere Erzbi­schof Dr. Caspar Klein. Die Primiz­feier in der Pfarr­kirche zu Rhode war wegen der Wirren des Kultur­kampfes nicht gestattet.

Quelle Text:

Rhode: Dorf und Kirch­spiel, Fest­buch zum Jubi­läum “400 Jahre Schützen in Rhode”, zusam­men­ge­stellt von Günther Becker unter Mitwir­kung von Hubert Kleine und Dieter Tröps, heraus­ge­geben vom St.-Hubertus-Heimatschutzverein Rhode e.V., Rhode 1982

Olpe: Geschichte von Stadt und Land. Band 4. Bild- und Doku­men­tar­band. Teil­band 1. Vom frühen Mittel­alter bis zur Reichs­grün­dung 1871, Olpe 2018, Heraus­ge­geben von Josef Wermert, Stadt­ar­chiv Olpe

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