Die Kapelle in Howald
Filialgemeinde Maria Hilf Sondern
Geschichte der Kapelle in Howald
Vorgängerin der Talsperrenkirche in Sondern
Sie war die Vorgängerin der Talsperrenkirche im heutigen Sondern. Unter der Howalder Sperrenbrücke mündete vor dem Einstau des Biggesees die Bieke in die Bigge. Unweit dieser Mündung stand bis um 1800 der nach Bruchwalze versetzte Plattenhammer “vurm Hoewald”. Gleichfalls in der Nähe der Biekemündung erbaute 1866 der Ökonom, Müller und Gastwirt Johann Adam Neuhaus aus eigenen Mitteln, wobei die übrigen Howalder nicht abseits gestanden haben dürften, eine Kapelle. Nach einer Erklärung, die auch für seine Erben gelten sollte, erhielt sie die “Eigenschaft einer öffentlichen Kapelle”. Sie wurde von Pfarrer Anton Kaiser am 25. September 1866 “in honorem et sub titulo B. M. Virg. auxilium Christianorum” (zu Ehren und unter Namen der allerseligsten Jungfrau Maria, Hilfe der Christen) benediziert.
Jahrzehntelang wurde hier anlässlich der Flurprozession am Christi-Himmelfahrts-Tage das Hochamt gefeiert und der eucharistische Segen erteilt. Erzbischof Dr. Caspar Klein aus dem benachbarten Schneppenohl, der in seinen Urlaubstagen häufig in dieser Kapelle das Messopfer feierte, gestatte 1936 der Kapellengemeinde Sonder, das Allerheiligste im Tabernakel aufzubewahren. Seit dieser Zeit hatten auch die Gläubigen von Howald, Kessenhammer, Weikenohl, Schneppenohl, Hanemicke, Sondern und Höhlchen die Möglichkeit, sonn- und feiertags hier die heilige Messe zu besuchen. Patres aus dem Pallottihaus hielten diese sonn- und feiertäglichen Gottesdienste bis zum Abbruch der Kapelle. Auch wurde seit dieser Zeit an einem Wochentag ein gemeinsames Messopfer gefeiert.
Die Kapelle erwies sich jedoch später als zu klein, besonders als nach dem Neubau der Schule in Weikenohl im Jahre 1929 die Schulkinder nur dichtgedrängt dem Gottesdienst beiwohnen konnten. Die Kapelle wurde deshalb im Jahre 1932 durch Pfarrer Karl Vogt nach Westen hin erweitert. Die Bewohner der Kapellengemeinde leisteten tatkräftige Mitarbeit. Die Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen wurden von Pallottiner-Patres aus dem Osterseifen gehalten. In den 30er Jahren fanden die Patres auch Unterstützung durch den Rhoder Kooporator Pater Hubert Hitzegrad. Im Jahr 1953 ließ Pfarrer Richard Wurm die Kapelle abermals um ein Teilstück von 8m Länge vergrößern. Diese Erweiterung geschah wiederum unter großen finanziellen Opfern und tatkräftiger Eigenleistung aller Mitglieder der Kapellengemeinde. Die Kapelle stand zuletzt eingeengt zwischen den Howalder Brückenpfeilern; sie wurde im Oktober 1965 abgebrochen.
Quelle:
Rhode: Dorf und Kirchspiel, Festbuch zum Jubiläum “400 Jahre Schützen in Rhode”, zusammengestellt von Günther Becker unter Mitwirkung von Hubert Kleine und Dieter Töps, herausgegeben vom St. Hubertus-Heimatschutzverein Rhode e.V., Rhode 1982