Geschichte der Olper Werlwallfahrt

Seit 1760 Olpe Wall­fahrt nach Werl

In den Wirren des Sieben­jäh­rigen Krieges (1756–1763) sind gläu­bige Menschen aus dem Olper Land 1760 um ersten Mal nach Werl zum Gnaden­bild der Mutter­gottes gepil­gert, um für ein Ende des Drangsals zu beten. Der Marsch durch die feind­li­chen Linien ist sehr gut darge­stellt auf dem großen Bild im linken Arka­den­gang des Vorhofs der Wall­fahrts­ba­si­lika. Das Bild zeigt die Gnaden­mutter über der von einer Befes­ti­gungs­mauer umge­benen Stadt Werl. In einer Prozes­sion ziehen die Pilger aus dem Olper Land mit einer großen Kerze – vorbei an den bela­gernden fran­zö­si­schen Soldaten – in die Stadt ein. Die Wall­fahrt findet immer anläss­lich des Patro­nats­festes zu Mariä Heim­su­chung (2.Juli) statt.

Zunächst pilgerten die Gläu­bigen zu Fuß nach Werl, seit dem Bau der Eisen­bahn­strecke wurde ein Sonderzug einge­setzt, der an vielen Stationen zwischen Rothe­mühle und Lenhausen Pilger mit aufnahm. Als in den 1960-er Jahren der Sonderzug nicht mehr gefüllt werden konnte, wurden Busse eingesetzt.

Im Jahre 2010 erhielten alle Pilger ein weiß-blaues Hals­tuch mit dem Gnaden­bild und dem Hinweis auf 250 Jahre Olper Werl­wall­fahrt.
Beim feier­li­chen Einzug der Olper Pilger in die Basi­lika wird das tradi­tio­nelle Olper Mari­en­lied gesungen!
Den Text und die Noten finden Sie hier: Olper Mari­en­lied

Werl ist schon sehr lange ein Wall­fahrtsort. Anläss­lich des 350-jährigen Jubi­läums im Jahre 2011 wurde erst­mals das folgende Gebet gesprochen:

Gebet zum 350jährigen Wallfahrtsjubiläum

Wir grüßen dich, Maria, Mutter unseres Herrn und Bruders Jesus Christus.

Du hast der Botschaft des Engels vertraut und dich trotz aller Fragen und Zweifel für die Verhei­ßungen Gottes geöffnet.

Sein Wort ist in dir auf frucht­baren Boden gefallen.

Du hast Jesus geboren, der uns das gütige Ange­sicht Gottes gezeigt hat.
Den Mut und die Treue deines Glau­bens hat der himm­li­sche Vater aner­kannt und dich in seine ewige Gemein­schaft aufgenommen.

Mit deiner Verwandten Elisa­beth spre­chen wir: „Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.“
Heilige Maria, du bist uns Vorbild im Glauben.

Wir reihen uns ein in die große Schar der Menschen, die seit Jahr­hun­derten zu deinem Bild nach Werl pilgern.

Hier verehren wir dich als „Trös­terin der Betrübten“ und empfehlen dir alle Menschen, die deines Trostes bedürfen.

Wir vertrauen auf deine Fürsprache beim Vater und bitten dich für alle, um die wir in Sorge sind.
Wende dich den Menschen zu, die wir lieben und die zu uns gehören!

Tritt bei Gott, unserem Vater, ein für unsere Kinder und Jugend­li­chen, damit sie einen guten Weg ins Leben finden!

Frieden und Gerech­tig­keit erbitte allen, die unter Gewalt und Unrecht leiden und denen die Teil­habe an einem menschen­wür­digen Leben verwehrt wird!

Wir empfehlen dir alle an Leib und Seele kranken Menschen und all jene, die schwer an der Last ihres Lebens tragen.
Der Heilige Geist, der dich erfüllt hat, belebe auch unsere Kirche und führe sie zur Einheit!

Er stärke unsere Gemeinden, damit sie in Wort und Tat den Lebens­willen Gottes für alle Menschen bezeugen!

Wir grüßen dich, Maria, und danken Gott, der dich uns als Schwester im Glauben und als leben­diges Zeichen seiner Nähe geschenkt hat.

IHM sei Lob und Ehre heute und in Ewig­keit!
Amen.

 

Auf einer Infor­ma­ti­ons­tafel unter dem großen Bild im Arka­den­gang finden sich folgende Infor­ma­tionen über die erste Wall­fahrt in Jahre 1760:

Seit 1985 gibt es zusätz­lich wieder eine Fußwallfahrt.

In drei Etappen pilgern die Teil­nehmer (jeweils von Donnerstag bis Samstag vor dem Fest Mariä Heim­su­chung) die ca. 90 km lange Strecke über Rönk­hausen und Hüsten nach Werl. Dabei wurde auch die alte schwere brokat­be­stickte Wall­fahrts- fahne mitge­führt.

 

Zum Jubi­läum im Jahre 2000 (240 Jahre Werl­wall­fahrt) wurde eine neue leichte Fußwall­fahrts­fahne (s.o.) ange­schafft.

Im Jahre 2022 wurde eine neue Wall­fahrts­fahne ange­schafft und während der Wall­fahrt am Samstag in der Basi­lika feier­lich gesegnet. Im Jahre 2020 (260 Jahre Wall­fahrt) war das wegen der Pandemie leider nicht möglich gewesen!

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