Mutter Gottes, wir Kinder,
kommen gerne zu dir,
in das Haus deines Sohnes,
darum sind wir heute hier.
Schütze alle deine Kinder
auf der großen, weiten Welt,
lass uns niemals ganz alleine,
wenn uns irgendetwas quält.
(Kindergartengottesdienste, Melodie: Kommt ein Vogel geflogen)
Wir sind im Monat Mai. Im Volksmund wird er auch „Marienmonat“ genannt. In diesen Tagen wäre ich eigentlich in unseren Kindergärten unterwegs gewesen. Wir hätten gemeinsam Wortgottesdienst gefeiert. Gemeinsames Singen, Beten, Erzählen und Erinnern an Maria, eine ganz besondere Frau und Mutter. Maria ist „Hoffnungszeichen“ für viele.
Dieses wird besonders an den Marienfesttagen deutlich und ist an den vielen Wallfahrtsorten in unserer Umgebung erkennbar. Die Kirchen sind liebevoll geschmückt, Marienaltäre besonders schön hergerichtet und gestaltet.
Inmitten von Blumen und Kerzen steht eine Marienfigur. Vor keiner und keinem anderen Heiligen werden so viele Kerzen entzündet und persönliche Anliegen ausgesprochen wie vor den Mariendarstellungen. Maria ist offen und ansprechbar für Gott und für uns. Das ist nicht selbstverständlich.
Gott spricht nicht laut und aufdringlich, keiner hört ihn unmittelbar. Gott spricht immer durch andere und das oft anders, als wir es erwarten. Maria hat Gottes Stimme gehört und ist ihr gefolgt. Sie ist offen — zugleich verwirrt, ängstlich und unsicher. Ihr Vertrauen und ihr Glaube lassen sie den für sie ausgewählten Weg gehen.
Es ist kein blindes Gehen oder Hinnehmen, es ist ein Annehmen mit ganzem Herzen. Es ist kein, das Denken anderen überlassen, es ist ein bewusstes Entscheiden und ein Übernehmen von Verantwortung.
Maria, ein unbekanntes Mädchen vor zweitausend Jahren. Wenige nahmen von ihr Notiz. In Geschichtsbüchern ist sie nicht zu finden. Trotzdem hat sie Spuren hinterlassen! Maria ist besonders. Sie ist Mensch, Frau und Mutter.
Vielleicht kann uns Maria in den jetzigen Herausforderungen und Unsicherheiten ein Vorbild sein.
Marie-Christine Stein