Gedanken zum Tag – 31. Mai 2020, Pfingstsonntag

31. Mai 2020

Pfingsten und der Geist Gottes …

Liebe Lese­rinnen und Leser, am Pfingst­sonntag endet die öster­liche Fest­zeit mit der Sendung des Heiligen Geistes. Der Fest­cha­rakter dieses Hoch­festes ist auf den ersten Blick weniger augen­fällig als die Feiern an Weih­nachten und Ostern. Ich möchte deshalb versu­chen, dem Stel­len­wert des Pfingst­er­eig­nisses mit einigen Gedanken nachzugehen.

Jedes der drei Hoch­feste im Kirchen­jahr hat seinen eigenen Charakter – und doch stehen sie in einem inneren Zusam­men­hang. Pfingsten ist, wenn man so will, die Krönung von allem. Denn da werden wir beschenkt mit der Kraft des Heiligen Geistes. Wir dürfen teil­haben an seiner gött­li­chen Gegen­wart, die dauer­haft in uns und unter uns wirksam werden will. Wirksam in unserem Alltags­ge­schehen mit allen Höhen und Tiefen. Wirksam mit seinen vielen Zumu­tungen, aber eben auch mit den Momenten von Freude und Dankbarkeit.

Ich glaube, dass das Wirken des Geistes Gottes da erfahrbar ist, wo wir bei schwie­rigen Entschei­dungen zu einer Lösung hinfinden. Er ist da erfahrbar, wo wir uns über Vorur­teile hinweg­setzen können. Und er ist der vermit­telnde Geist, wo einer dem anderen die Hand zur Versöh­nung reicht.

Ich frage mich oft: Wie ständen wir da und wo kämen wir hin ohne diesen Geist Gottes. Denn auf seinen Beistand dürfen wir jeder­zeit bei allen Unwäg­bar­keiten und Entschei­dungen in unserem Leben vertrauen. Ohne diesen Beistand unser Leben gestalten zu können oder gar im Griff zu haben, es wäre eine über­heb­liche Anmaßung.

Liebe Lese­rinnen und Leser, wir müssen diesen Geist Gottes aller­dings auch an uns heran­lassen. Sagen wir zu ihm: „Komm, Heiliger Geist, und störe mich, wo ich gestört werden muss. Sonst hat deine Dynamik keine Chance, in mir wirksam zu werden.“
Und manchmal denke ich, der Heilige Geist müsste uns wie ein Tornado durch­fahren, damit unsere fest­ge­fah­renen Gewohn­heiten sich verän­dern und wir uns von unserer inneren Selbst­ge­fäl­lig­keit lösen können. Wenn wir nach außen zeigen wollen, dass wir innen drin Christ sind, dann muss von der Dynamik dieses Geistes Gottes auch etwas spürbar werden.

Lassen wir uns beseelen von diesem guten Geist Gottes. Dann geben wir dem Pfingst­er­eignis auch den Stel­len­wert, der ihm zusteht.

Josef Weil

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