Liebe Leserinnen und Leser,
am Silvestertag werfen wir einen Blick auf Papst Silvester I., der die Kirche durch eine entscheidende Phase leitete. Sein Pontifikat erlangte vor allem deswegen Bedeutung, weil sich unter seiner Regentschaft im Römischen Reich die entscheidende Wende von einer christenfeindlichen hin zu einer christenfreundlichen Staatspolitik vollzog. Diese Veränderung ermöglichte eine Ära der Freiheit, in der die Christen nicht mehr vor Verfolgung fliehen mussten.
Unter den Kaisern Konstantin und Licinus wurde 313 n.Chr. die volle Religionsfreiheit garantiert. Silvester wurde 314 n.Chr. Papst und prägte die Entstehung des christlichen Roms maßgeblich. Er initiierte den Bau von bedeutenden Kirchen wie San Giovanni in Laterano, Santa Croce in Gerusalemme und Sankt Paul vor den Mauern.
Der heilige Silvester, dessen Name bis heute mit einem der faszinierendsten Kapitel der Geschichte verbunden ist, verstarb am 31. Dezember 335. Er war der erste Papst, der nicht den Märtyrertod erlitt, und dennoch wurde er heiliggesprochen.
Papst Franziskus scheint in Silvesters bescheidenem Auftreten ein Vorbild zu finden. So verzichtet auch er auf prunkvolle Gewänder. Das eigentliche Vermächtnis des heiligen Silvester, das während seines Pontifikats beim Konzil von Nicäa festgelegt wurde, sieht Franziskus im ersten christlichen Glaubensbekenntnis.
In Deutschland und einigen anderen Ländern geht die Namensgebung des letzten Tags im weltlichen Jahreskalender auf eben diesen Papst zurück.
Ihnen allen wünsche ich einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Lukas Wrede
(Mitglied des Gesamtpfarrgemeinderats Olpe)
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