Gedanken zum Tag — 30. Juni 2022 — Donnerstag der 13. Woche im Jahres­kreis — Erster Tag der Olper Werlwallfahrt

30. Juni 2022

Himmel + Erde berühren

Dies ist der Tages­im­puls auf der ersten Etappe der Olper Fußwall­fahrt nach Werl!

„Das ist der Himmel auf Erden“, diesen Ausspruch sagen wir, wenn wir das pure Glück empfinden. Wir stehen da und schauen zum Himmel empor. Wir wissen, dass unsere Erde ein kleiner Planet in einem unend­li­chen Welt­raum ist. Doch die Frage, wo kommen wir her, wo gehen wir hin, sie treibt uns um. Wir spre­chen von unserem Vater im Himmel, doch wo erleben wir diesen Ort? Ist Himmel eigent­lich ein Ort oder ist Himmel eher ein Erleben, ein Zustand für uns Menschen. Wo kann ich diesen Himmel finden?

Eine kleine Geschichte bringt uns auf die Spur:
Wo Himmel und Erde sich berühren
Es war einmal ein Ehepaar, das lebte glück­lich irgendwo. Die beiden liebten sich, teilten Freude und Leid, Arbeit und Frei­zeit, Alltage und Sonn­tage mitein­ander. Über Jahre lebte das Ehepaar im Glück bis eines Tages …
Eines Tages las das Ehepaar gemeinsam in einem alten Buch. Es las, am Ende der Welt gäbe es ein Ort, an dem der Himmel und die Erde sich berührten und das Reich Gottes zu finden ist. Dort gäbe es das große Glück, dort sei der Himmel. Das Ehepaar beschloss, diesen Ort zu suchen. Es wollte nicht umkehren, bevor es den Himmel gefunden hätte. Das Ehepaar durch­wan­derte nun über eine sehr lange Zeit die Welt.
Sie hatten gelesen, an dem gesuchten Ort sei eine Tür, man brauche nur anzu­klopfen, hinein­zu­gehen und schon befinde man sich an dem Ort, wo Himmel und Erde sich berühren. Endlich fand das Ehepaar, was es suchte. Die beiden klopften an die Tür, bebenden Herzens sahen sie, wie sie sich öffnete.
Und als sie eintraten, blieben sie sofort erstaunt stehen. Sie standen in ihrem eigenen Zuhause. Die Wohnung war so, wie sie sie verlassen hatten.
Da begriffen sie: Der Ort, an dem Himmel und Erde sich berühren, an dem das Reich Gottes beginnt, befindet sich auf der Erde — an der Stelle, die Gott uns zuge­wiesen hat.

Wo stehe ich in diesem Leben? Wo und bei wem ist mein Ort?
Diese beiden Fragen sollen uns während unserer Schwei­ge­stunde begleiten.

Georg Scheiwe
(Wall­fahrts­leiter)

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