Heute ist der 29. Juni! Da fällt mir doch gleich ein, dass heute “Peter und Paul” ist. Ein Tag, an dem es die beiden Altmajore des St. Sebastianus Schützenvereins Olpe so richtig mit ganz vielen Peters und Pauls krachen lassen sollen, wenn das Fest auf ein Wochenende fällt — und das ist gut so.
Wie schön ist es doch, dass unsere Namenstage in unserer säkularisierten Welt es doch immer noch schaffen, in guten Traditionen fortzuleben und gefeiert werden. Natürlich feiert die Feuerwehr das Floriansfest und okay, der Mensch an sich feiert inzwischen mehr seinen Geburtstag als seinen Namenstag. Aber ist dieser Geburtstag nicht eher ein Zufall, während sich die Eltern den Namen sorgfältig und mit Bedacht ausgesucht haben, selbst bei Cheyenne Chantal.
Gut ist es, wenn man dann noch einen brauchbaren Namenspatron hat, den viele kennen:
An Nikolaus gibt es für alle Geschenke, an Johannes hört die Spargelernte auf, bei Elisabeth denke ich an rote Rosen, die einen Geschenkkorb mit Broten für die Bedürftigen tarnen.
Den Schreinern gönne ich von Herzen den Josefstag am 19. März, wo sie dann hoffentlich alle frei bekommen und ausgiebig feiern können. Bei all der Diskussion um Feiertage hätte ich ganz gerne so Feiertage für ganze Berufsstände, dann stände eben nicht die ganze Volkswirtschaft still und manche Wirtschaft würde ja eher auch gestärkt.
Den Priestern würde ich so am heiligen Melchisedek freigeben, leider ist ausgerechnet dieser Namenstag nicht offiziell im liturgischen Kalender verzeichnet. Da ich finde, dass auch Priester nicht nur selbstlos sein müssen, würde ich dann halt den Gedenktag des Pfarrers von Ars am 04. August vorschlagen, aber dann für alle in den kirchlichen Berufen.
Für die Banker hätte ich direkt zwei Namenstage vorgeschlagen, aber bescheiden, wie die sind, können sie dann doch nur an Matthäus, am 21. September und nicht auch noch an Zachäus (gibt keinen Namenstag) mit allen Zöllnern und Finanzberufen feiern.
Ja, ich finde allgemein, dass es sich lohnt, sich mit seinem Namen, seinem Namenspatron und seinem Namenstag zu beschäftigen und seine Eltern zu fragen, was sie sich bei der Namensfindung gedacht haben. Manchmal ist das gar nicht so einfach. Mein Vater hat extra damals Pastor Müller gefragt, wann denn sein Sohn mit dem gewählten Lieblingsnamen Jürgen und dem vom Vater extra mit übernommenen Georg als Zweitnamen, Namenstag feiern könne? Da hat Pastor Müller leicht geschmunzelt und gesagt, dass mein Vater da etwas “doppeltgemoppelt” gehandelt hätte. Jürgen käme doch schon von Georg über die germanische Lautverschiebung: Georg — Jörg — Jürgen, und den Namenstag von Jürgen würde man dann selbstverständlich auf “Georg” am 23. April feiern.
So bin ich halt von Geburt an etwas “doppeltgemoppelt”, aber Genauigkeit hat meinem Beruf als Banker auch noch nie geschadet und andererseits bin ich ein Drachentöter und Jungfrauenretter, was mir sehr gut gefällt und gar manche Dame suchte auch schon meinen Schutz – ist halt die Ausstrahlung.
Und in einer Zeit, in der es leider immer schwieriger wird, einen heiligen Martin für den Martinsumzug zu finden, und dazu noch ein Pferd, und dazu noch ein weißes Pferd, sollen sich gerade die Kinder mit ihren herrlich leuchtenden Augen bitte nicht täuschen lassen: Reitet vor dem Zug ein wackerer Ritter auf einem braunen Pferd, dann ist es auf jeden Fall der heilige Georg, und der hat weiß Gott doch auch einmal einen Ehrenzug verdient.
Jürgen Latzel
(Gemeindemitglied)
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