Ach Gott!
Als ich vor einigen Wochen in einem Gymnasium in Aachen war, hat mich eine Schülerin nach meinem Lieblingsgebet gefragt. Ich wusste es genau, aber ich war komischerweise so angestrengt, dass mir der Text nicht einfiel. So habe ich den Inhalt beschrieben und dass es der Heilige Franziskus gebetet hat. Und später bei der Rückfahrt und in den Tagen danach habe ich überlegt, dass mein am meisten gesprochenes Gebet ein anderes ist. Und das hat nur zwei Worte: Ach Gott.
Und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr spüre ich, dass es alles sagt und so unendlich vielfältig ist.
- Es kann Klage sein und Bitte,
- es kann Lob sein und Ratlosigkeit,
- es kann Anbetung sein und Wortlosigkeit,
- es kann Sehnsucht sein und Erfüllung,
- es kann Litanei sein und der Anfang einer wunderbaren, langen Stille,
- es kann ärgerlich sein und sehr zufrieden
- und Beginn und Ende eines langen Tages.
Und dann habe ich ein Büchlein geschenkt bekommen mit dem Titel: ACH! Das kleine Buch vom großen Staunen.
Und zurzeit verblüfft es mich immer neu, wenn ich in unserer Hauskapelle das hölzerne Christkind mit ausgebreiteten Armen auf einer Wurzel liegen sehe und darüber das Allerheiligste, verborgen in einer Hostie aus Mehl und Wasser. Und dann sitze ich da und kriege es nicht in mein Gehirn und nur mein Herz kann staunen und immer wieder sagen: Ach Gott.
Sr. Katharina
(Konvent San Damiano)
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