Liebe Leserinnen und Leser,
mit dem Aschermittwoch startet für das Christentum eine besondere Zeit – die Fastenzeit. Viele Menschen bringen mit der Fastenzeit den Verzicht auf eine bestimmte Sache in Verbindung. So gibt es die Tradition vor.
Wenn wir einen Blick auf das letzte Jahr und den andauernden Lockdown werfen, sind wir uns mit Sicherheit alle einig, dass diese Zeit vom Verzicht geprägt war bzw. ist. Sollen wir uns nun mit einem weiteren Verzicht auf Ostern vorbereiten?
Die Fastenzeit lädt dazu ein, auf besondere Weise dem eigenen Leben und der Beziehung zu Gott auf die Spur zu kommen. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Ziel nicht nur durch einen weiteren Verzicht erreicht werden kann.
Ich persönlich habe mir vorgenommen, die Fastenzeit als eine Zeit zu betrachten, in der ich zum Segen werden kann. Nächstenliebe verschenken, Gemeinschaft auf andere Art und Weise erfahren und Gott als Wegbegleiter neu kennenlernen.
Gerne gebe ich Ihnen und Euch einen Impuls des Domvikars Paul Weismantel mit auf den Weg, der mich inspiriert hat:
Zum SEGEN werden
… für einen Menschen, der sich Dir anvertraut,
sein Herz bei Dir öffnet und ausschütten will.
… für ein Kind, das Dich anstrahlt, seine Arme nach
Dir ausstreckt, Dich ganz beansprucht, ohne Worte.
… für einen alten Menschen, der sich freut, wenn Du Zeit
für ihn hast, wenn Du ihm zuhörst oder erzählst.
… für eine Freundin, einen Freund, der Dich jetzt braucht,
weil er große Sorgen hat und nicht mehr weiter weiß.
… für Dich selbst, wenn Du Dich fragst, wer Du bist und
was Du Dir wert bist, wer Du in den Augen Gottes bist.
In unserer Kindertageseinrichtung spüren wir häufig, dass wir für Kinder und Familien zum Segen werden. Noch öfter spüren wir aber, dass die Kinder ein Segen für uns sind. Dies ist eine sehr erfüllende Erkenntnis, die mir jeden Tag signalisiert, dass ich für mich den richtigen Beruf gefunden habe.
Ich wünsche uns allen, dass wir in der bevorstehenden Fastenzeit zum Segen für Andere werden – jeder auf seine eigene Art und Weise. Bewahren wir uns außerdem die Offenheit, Segen von unseren Mitmenschen und von Gott zu empfangen.
Bleiben Sie gesund und passen Sie gut auf sich auf.
Ihre
Madeline Hanses
(Einrichtungsleitung – Kindertageseinrichtung St. Marien Olpe)