Sehen, Hinschauen. Das bedeutet, offenen Herzens diejenigen wahrzunehmen, die mit Recht Gerechtigkeit einklagen. Als 1974 die ersten Ideen zur Muggelkirmes auflebten, ahnte niemand, welch umspannende Aktion daraus erwachsen sollte.
Eine Aktion besonders für junge Menschen in den Partnergemeinden in der Einen Welt und für Große und Kleine in unseren Gemeinden hier in Olpe.
Kirmes kommt von Kirchweih. Olper als lebendige Steine, die an lebendigen Gemeinden mit bauen — die Christus hier Olpe präsent halten. Nicht nur im Gottesdienst, sondern immer auch im solidarischen Tun.
Die Erlöse der Muggelkirmes waren wirklich hilfreich, reiche Hilfe.
Ein Zwiespalt bleibt: Wir leben gut – trotz allem. Wir geben etwas von unserem Wohlstand ab. Deshalb die beständige Frage: Was genau heißt geschwisterliches Zusammenleben hier und weltweit. Ein Satz aus dem Johannes-Evangelium beschäftigt mich schon immer. “Wenn einer die Güter der Welt besitzt und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt – wie kann in ihm die Liebe Gottes bleiben?“ (1 Joh 3,14ff)
Gut, dass sie erfunden wurde, die Muggelkirmes. Und das jedes Jahr neu. Gruppen, Vereine, Verbände und Einzelpersonen – katholisch/christliche Insider wie auch der Kirche Fernstehende feiern ein Fest und setzen ein Zeichen für eine solidarische Welt.
Corona stoppt das Fest im Herzen der Stadt auf dem Marktplatz rund um die Kirche.
Aktionsideen dennoch, die Muggeltüte für die Kleinen, eine Freundschaftsbox für Große. Und der bunte, großformatige Muggelkurier, der Festerinnerungen weckt. Alle drei Initiativen tragen freundschaftliche Gedanken an die Schwester und den Bruder in Brasilien, in Indien und im zentralen Afrika in die Herzen von Olperinnen und Olpern.
Denke ich an die Muggelkirmes, geht mir mein Herz auf.
Raphaele Voß
P.S. Auf dem Foto stehe ich übrigens direkt neben dem damaligen Vikar Vogt. Schon als kleines Mädchen immer da auf der Muggelkirmes, wo am meisten los ist.