„Am Kathrein-Tag müssen alle Räder ruhen.“
(336. Katharinenmesse am 25. November 2024)
So sagte man früher einmal und ließ für einen Tag die Arbeit Arbeit sein. Von der heiligen Katharina wissen wir so gut wie nichts. Umso umfangreicher sind die Legenden, die von ihr erzählt werden. Verortet wird sie im ausgehenden dritten Jahrhundert. Ihres Glaubens wegen wurde sie zum Tod verurteilt. Sie sollte gerädert werden, doch die Räder zerbrachen. Schließlich wurde sie enthauptet. Wegen des Rades, mit dem sie dargestellt wird, wurde sie die Patronin aller Berufe, die mit Rädern zu tun haben.
Im Jahr 1688 erwählten sich die Breitwerksschmiedegenossen des Kirchspiels Rhode die heilige Katharina zur Zunftpatronin. Die ihr zu Ehren am 25. November gefeierte Messe fand bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts in St. Martinus statt. Da aber die Arbeitsbefreiung für den Gottesdienst häufiger in Olper Kneipen ausgedehnt wurde, bestand um 1900 Hugo Ruegenberg, der Inhaber des Lütringhauser Hammers, darauf, die Katharinenmesse in der neugebauten Lütringhauser Kapelle zu feiern. Die nachfolgenden Eigentümer Hoesch und Thyssen-Krupp haben die Tradition der Katharinenmesse respektiert. Das Rundfenster über der Orgelbühne der Lütringhauser Kapelle wurde von Hoesch gestiftet.
Mit der Schließung des Lütringhauser Betriebs Ende 2021 musste sich die Katharinenmesse neu erfinden. Das ist — vorsichtig optimistisch gesagt — gelungen. Die Firma Kemper stellte das Technikum als neuen Ort des Gottesdienstes und der anschließenden Diskussion zur Verfügung. Dafür ein herzliches Danke. Ein besonderer Dank gilt auch André Arenz von der IG Metall für die Konzeption und den Ablauf der Veranstaltung.
Prof. Dr. Wolfgang Werner
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