Am kommenden Samstag ist der Gedenktag der hl. Elisabeth. In vielen Gemeinden wird dann der Elisabeth-Tag begangen.
Vor einiger Zeit durfte ich als Mitglied des Regionalvorstandes der Caritas-Konferenzen eine Mitarbeiterin für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit mit dem Elisabeth-Kreuz auszuzeichnen. Solche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein Segen für die Arbeit der Caritas. In einem Lied heißt es: „Die Sache Jesu braucht Begeisterte…”
Die Mitarbeiterin war begeistert, mutig und engagiert. Ja, sie ist dem Beispiel Jesu gefolgt und hat einen Teil ihres Lebens dieser Arbeit gewidmet und in den Dienst ihrer Mitmenschen gestellt. Es war bestimmt nicht immer einfach, ihre Arbeit gewissenhaft durchzuführen, denn sie bedeutet ihre Zeit, Kraft und Engagement.
Ich glaube und bin fest davon überzeugt, dass die Mitarbeiterin auch viel Freude und Anerkennung bei der Ausübung ihres Ehrenamtes erfahren hat. Und im Nachhinein denkt man — wo sind all die Jahre geblieben, die doch ihr Leben in vieler Hinsicht bereichert haben und sie diese Zeit nicht missen möchte.
Wir dürfen gerne auf die hl. Elisabeth schauen, die ja die Schutzpatronin der Caritas ist und eine Heilige mit Vorbildcharakter. Freiwillig wählte sie den Weg in die Armut, um den Armen und Kranken nahe zu sein und ihr Leben mit ihnen teilen zu können. Die Bejahung des Kreuzes eröffnete ihr die Möglichkeit „Die Menschen fröhlich zu machen”.
Das Symbol der Rose steht für die Liebe — und auch für die Caritas. Das bedeutet:
Immer da, wo wir anderen auf unsere menschlich unvollkommene Weise in Liebe begegnen, ist Gottes Geist anwesend, im Geist kommt Gott uns nahe und entgegen z.B. dann, wenn uns das rechte Wort zur rechten Zeit einfällt, um einen Kranken oder einen trauernden Menschen zu trösten. Oder ein einsamer Mensch sich über unser Kommen freut.
So kennen auch wir die hl. Elisabeth mit einem Korb voll Rosen — dem von Gott getarnten Brot, das sie als Landgräfin an die Armen verteilte. Wie belebend kann es sein, auf diese Heilige zu schauen. Sie kann uns nur ermutigen, engagierter zu leben und mit ganzer Kraft unser Leben zu gestalten. Die Mitarbeiterin hatte in den vergangenen Jahrzehnten viele dieser Rosen in ihren Gesprächen verschenkt, dafür sagte ich ihr ein herzliches Dankeschön.
Einige Erklärungen zum Elisabeth-Kreuz:
Mit 19 Jahren war die hl. Elisabeth Witwe geworden. Ihr Gatte starb auf dem Kreuzzug in das Heilige Land. Als Trostgabe sandte ihr Papst Gregor IX. ein Brustkreuz mit den Leidenswerkzeugen Christi. Dieses Brustkreuz ist ein frühgotisches Werk. Die vier abgeschlossenen Kreuzesenden tragen die Symbole der vier Evangelisten: Unten den Markuslöwen, oben den Johannesadler, an den Seiten den Matthäusengel und den Lukasstier. Maria und Johannes unter dem Kreuz sind im 14. Jahrhundert hinzugefügt worden. Elisabeth opferte bei ihrer Wallfahrt nach Andechs — der Stammburg ihrer Vorfahren mütterlicherseits — das Kreuz samt ihrem Brautkleid, zum Zeichen, dass sie die Werbung Kaiser Friedrichs II. ausschlug und Gott allein gehören wollte. Noch heute birgt die Kapelle des Klosters Andechs diese Gaben der heiligen Landgräfin.
Ich habe die Ehrung mit folgendem Gebet beendet:
Nur eine Handvoll Liebe — geschenkt zur rechten Zeit,
gibt Stärke im Ertragen und lindert manches Leid.
Nur eine Handvoll Liebe — so einfach, treu und schlicht,
gibt wieder Selbstvertrauen und neues Lebenslicht.
Nur eine Handvoll Liebe — und sei sie noch so klein,
trägt in ein wundes Herz doch wieder Sonnenschein.
Cornelia Heider
(Vorsitzende der Caritaskonferenz St. Elisabeth)