Liebe Leserinnen und Leser,
am 18. März 2020 verkündete die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel: “Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst. Seit der Deutschen Einheit, nein, seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt.” Wenige Tage später trat wegen der Corona-Pandemie der erste „Lockdown“ in Kraft: Restaurants und Kinos wurden geschlossen, ebenso Schulen und Kitas. Urlaubsreisen wurden abgesagt. Besuche in Alters- und Pflegeheimen waren verboten. Schwerkranke und sterbende Menschen durften nicht mehr von ihren Angehörigen versorgt werden. Für viele Arbeitnehmer ging es ins Homeoffice!
Das nahm der damalige Vikar Kammradt zum Anlass, auf der Homepage des Pastoralverbundes die Rubrik „Gedanken zum Tag“ einzurichten. Sein damaliger erster Beitrag ist m.E. heute leider noch genau so aktuell wie damals. Deshalb möchte ich den Text hier teilweise noch einmal wiedergeben:
Gedanken zum Tag vom 18.März 2020
„Unsere Solidarität muss ansteckender sein als das Virus.“ Mit diesem Satz, liebe Leserinnen und Leser, hat der Generaldirektor der WHO … die derzeitige Corona-Krise als eine große ethische Herausforderung beschrieben. Eine Herausforderung, die uns alle angeht – egal, ob Frau oder Mann, ob jung oder alt, ob gläubig oder nicht.
Inmitten der christlichen Fastenzeit sind wir plötzlich kollektiv auf Wesentliches zurückgeworfen. Diese Erfahrung ist verbunden mit einem Paradoxon: Wir zeigen uns solidarisch, indem wir Abstand zueinander halten und Sozialkontakte meiden. Wahrlich eine Herausforderung. In den kommenden Wochen wird es auch keine gemeinsamen Gottesdienste geben. Wir sind aufgefordert zu Formen privater Frömmigkeit (das persönliche Gebet, Schriftbetrachtung, Rosenkranz, Stundengebet, usw.), um uns auch so in Solidarität zu üben und dem Tag Struktur zu geben. … In den letzten Tagen habe ich immer mehr Termine aus meinem Kalender gestrichen. Was fange ich mit dieser Zeit nun an? Ich müsste endlich mal mein Arbeitszimmer aufräumen. Hat das Priorität? Was ist wirklich notwendig? Was ist zweitrangig? Wo werde ich gebraucht?
Krisenzeiten holen aus dem Einzelnen und der Gesellschaft wohl das Schlimmste aber eben auch das Beste hervor. Die nun vor uns liegende Zeit – deren Ende nur erahnt werden kann – wird uns verändern. Bleiben wir Christinnen und Christen solidarisch, vor allem mit unseren älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, den Kranken und Schwachen.
Auch heute, fünf Jahre später, in einer Zeit mit kriegerischen Auseinandersetzungen, Migrationen, wirtschaftlichen Unsicherheiten und gesellschaftlichen Problemen ist christliche Solidarität gefordert. Machen SIE, liebe Leserinnen und Leser, sich darüber „Gedanken zum Tag“!
Heinz Heider
(Mitglied im Team der GzT)
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