Liebe Leserinnen und Leser,
inzwischen gibt es wohl nichts mehr zu beschönigen, so wie bisher kann es nicht weitergehen, denn das Geld fehlt (nicht nur) im Staatshaushalt, sondern an allen Ecken und Kanten.
Besonders die Renten‑, Kranken- und Pflegekassen stehen unter enormen finanziellen Druck – und kämpfen mit Milliardendefiziten. Schon werden erste Forderungen laut, den Pflegegrad 1 komplett zu streichen. Das ist eine Seite der Medaille. Allerdings werden Menschen mit Pflegegrad 1 in die Ecke gestellt, sich an den Leistungen der Pflegekassen ungerechtfertigterweise bereichern zu wollen. Dabei helfen diese Gelder ein eigenständiges Leben, in der angestammten Wohnung, im vertrauten sozialen Umfeld, zu ermöglichen. Ohne diese Unterstützung bleibt vielen eventuell nur der (wesentlich teurere) Umzug ins Altenheim.
Andererseits sieht man eine Verschwendung von Ressourcen in den öffentlichen Haushalten und bei den Krankenkassen. Man könnte vieles aufzählen, was hier jedoch zu weit führen würde. Bürokratie und die viel gerühmte deutsche Gründlichkeit schwächen letztlich das Gefüge.
Aber warum gibt ständig Novellierungen? Diese gehören zur Kehrseite einer häufigen Haltung in unserer Gesellschaft, denn in den letzten Jahren möchten zahlreiche Menschen mehr aus einer Versicherung herausholen, als sie einzahlen. Das klingt auf den ersten Blick kaufmännisch sinnvoll, aber in jenem Fall handelt es sich um Mittel der Gemeinschaft.
Doch brauchen wir immer wieder andere Gesetze? — Nein! Wir müssten uns lediglich ein wenig umstellen. Mehr an das “Wir”, statt ans “Ich” denken. Aber verlieren wir uns dabei nicht selbst? Keineswegs, denn wir haben einen großen Gott, der ausnahmslos an alle denkt.
In der Bibel lesen wir: “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst”. Häufig wird nur auf die Nächstenliebe hingewiesen, aber wir hören zudem: “wie dich selbst”. Das bedeutet keine totale Eigenverleugnung. Wir dürfen uns selbst genauso lieben, weil Gott jeden einzelnen Menschen gleichermaßen liebt. So kommt niemand zu kurz und wir können füreinander da sein, was – mit Gottes Hilfe – zu einer starken Gemeinschaft führt, welche die Kraft hat, sämtliche Herausforderungen des Lebens zu bewältigen. Und wie die Sonne einen dichten Nebel durchbricht, überwindet das viele Gesetze, die plötzlich nicht mehr vonnöten sind.
Heidrun Funke
(Autorin und Referentin mit langjährigen Verbindungen zu Drolshagen-Bleche)
Noch ein Hinweis in eigener Sache:
Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch solche Gedanken über das Leben oder über irgendetwas anderes haben, schreiben Sie es auf und schicken es uns. Wir freuen uns über jeden Beitrag! Falls Sie in Ihrem Beitrag (ausnahmsweise!) fremde Texte/Textteile verwenden, beachten Sie bitte UNBEDINGT die Urheberrechte.
Sie können uns schreiben unter gedankenzumtag@gmx.de .



