Wes Geistes Kind bist du?
So fragen wir manchmal, wenn wir eine Person, die wir nicht so gut kennen, ein wenig verstehen wollen. Wes Geistes Kind bist du? Wir meinen damit, was hat dich geprägt, im Elternhaus, kulturell, politisch, religiös?
Was hat dein Gottesbild geprägt?
Als mir mit 17, 18 Jahren der Gedanke kam, ob Ordensleben ein Weg für mich sein könnte, habe ich in der inneren Auseinandersetzung mit Gott gesagt: Ich will nicht in eine Ordensgemeinschaft, so ein Quatsch, sieh zu, Gott, wie du das hinbekommst. Und nun lebe ich schon seit fast 44 Jahren in der Gemeinschaft der Olper Franziskanerinnen.
Ich hatte die Vorstellung, Gott will mich da auf einen Weg zwingen, den ich gar nicht gehen will. Bis ich spürte, Gott zwingt nicht, er ist ein Gott, der es gut mit mir meint und der eine liebende, freundschaftliche Beziehung mit mir leben möchte.
Das hat mich geprägt und ist wie ein Glaubensfundament für mich, das mich durch alle Höhen und Tiefen hindurch hoffen lässt, dass Gott alle Wege mitgeht und es am Ende gut ausgeht.
Wenn wir anfangen über Gott zu sprechen, brauchen wir oft Bilder – in dem Wissen, Gott lässt sich nicht definieren. Wir schauen auf Jesus, auf sein Leben, auf seine Taten, auf seine Beziehung zu seinem Vater im Himmel und auf seinen Geist, den er uns versprochen hat, aus dem er gelebt hat.
Das feiern wir heute, am Dreifaltigkeitssonntag. Gottes Geist stiftet immer wieder Gemeinschaft mit ihm und untereinander. Wenn wir den Glauben feiern, über den Glauben sprechen oder hier im Format der „Gedanken zum Tag“ Menschen ihren Glauben teilen, stärken wir uns gegenseitig, aus dem Geiste Jesu unseren Alltag zu gestalten. Da spüre ich, wie der Geist Gottes wirkt.
Ich sehe hier in unserem pastoralen Raum viele Ehrenamtliche, die gemeinsam überlegen, anpacken und die Herausforderungen annehmen, verlässliche Orte des Glaubens zu schaffen. Auch das ist geistgewirkt für mich. Ich wünsche uns allen diese Zuversicht, dass Gott alle Wege mit uns geht. So möchte ich zum Schluss ein Gebet wiedergeben, dass ich im kleinen Heftchen zum Renovabis-Sonntag fand:
„Komm, Hl. Geist! wir brauchen dich. Wir haben es eilig, weil noch so viel zu tun ist. Aber in deiner Nähe können wir für einen Augenblick Luft holen, die Liebe Gottes einatmen und unsere Armseligkeit ausatmen. Komm, Hl. Geist! Wir brauchen dich. Wenn du uns berührst, sehen wir auf dem Antlitz des anderen das Leuchten, das von Gott kommt.“
Sr. Gertrudis Lüneborg,
(Gemeindereferentin im PR Olpe-Drolshagen)
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