Gedanken zum Tag – 14. April – Dritter Sonntag der Osterzeit

14. Apr 2024

Komm und segne uns!

Vor ein paar Wochen waren wir mit einigen Schwes­tern zu einem Brautamt, also einer Heiligen Messe mit Trauung, einge­laden. Wir kannten beide Braut­leute gut und wussten, dass sie schon viele Jahre in Treue zusam­men­standen. Nun wollten sie ihre Verbin­dung vor Gott und der Kirche geloben und unter den Segen Gottes stellen. So weit, so normal.

Aber dann haben sie alle, die in der Kirche waren, verblüfft. Sie haben ein Lied zu zweit gesungen, das um den Segen Gottes bittet. Und da sie beide sehr gut singen konnten, die Stro­phen und den Refrain im Wechsel zwei­stimmig oder einstimmig gesungen haben, war allein das schon ein Erleben, dass unter die Haut gegangen ist – aber dann der Inhalt dieses Liedes erst recht. Und wenn Sie das lesen, geht es Ihnen viel­leicht wie uns, dass wir gepackt sind, von dem Auftrag, den die beiden vor Gott und für die Kirche ange­nommen und zuge­sagt haben:

Herr, wir bitten: Komm und segne uns; lege auf uns deinen Frieden. Segnend halte Hände über uns. Rühr uns an mit deiner Kraft.
In die Nacht der Welt hast du uns gestellt, deine Freude auszu­breiten. In der Trau­rig­keit, mitten in dem Leid, lass uns deine Boten sein.
In den Streit der Welt hast du uns gestellt, deinen Frieden zu verkünden, der nur dort beginnt, wo man, wie ein Kind, deinem Wort Vertrauen schenkt.
In das Leid der Welt hast du uns gestellt, deine Liebe zu bezeugen. Lass uns Gutes tun und nicht eher ruhn, bis wir dich im Lichte sehn.
Nach der Not der Welt, die uns heute quält, willst du deine Erde gründen, wo Gerech­tig­keit und nicht mehr das Leid, deine Jünger prägen wird.
Herr, wir bitten: Komm und segne uns; lege auf uns deinen Frieden. Segnend halte Hände über uns. Rühr uns an mit deiner Kraft.

Die Bitte um den Segen, verquickt mit dem Verspre­chen, sich heute in Kirche und Gesell­schaft einzu­setzen, sich zu enga­gieren und sich nicht nur um das Eigene zu kümmern! Ich war und bin sehr beein­druckt von der Kraft dieses Liedes, dass aus dem Mund zweier Menschen kommt, die auf Gott vertrauen und deshalb diesen Dienst für die Welt annehmen wollen.
Ich vermute, immer dann, wenn wir in Zukunft dieses Lied singen, wird es die Erin­ne­rung an diese Stunde wachhalten.

Sr. Katha­rina Hartleib
(Konvent San Damiano, Olpe)

 

Wenn Sie, liebe Lese­rinnen und Leser, auch solche Gedanken über das Leben oder über irgend­etwas anderes haben, dann schreiben Sie es auf und schi­cken es uns. Wir geben ihre Gedanken gerne im Tages­im­puls an andere weiter. Falls Sie in Ihrem Beitrag (ausnahms­weise!) fremde Texte/Textteile verwenden, beachten Sie bitte UNBEDINGT die Urhe­ber­rechte. Formu­lieren Sie am besten eigene GEDANKEN! Sie können uns schreiben unter gedankenzumtag@gmx.de .

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