„Habt Ihr eine Idee, was Jesus mit seinen Freunden beim letzten Abendmahl gegessen und getrunken hat?“
„Ist doch klar: Pommes und Schnaps“, lautete die sehr überzeugende Antwort einer 6‑jährigen auf meine Frage, die ich bei meinem religionspädagogischen Angebot im Rahmen der liturgischen Woche im St. Raphaels Kindergarten gestellt habe.
Eine Antwort, die mich auch heute noch zum Schmunzeln bringt. Die kindliche Vorstellung und damit verbunden der „Kindermund“ sorgen für viel Erheiterung bei uns pädagogischen Fachkräften. Oftmals lockern die Aussagen der Kinder auch stressige Situationen auf und helfen uns, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren. Kinder haben eine sehr gute „Antenne“ und schaffen es immer wieder, uns zu verdeutlichen, dass manche Situationen nicht so kompliziert erscheinen, wie wir denken. Mir geben die Kinder immer viel Kraft und ich bin froh, meinem Traumberuf ausüben zu können.
„Why did we make it so hard, this life is so complicated until we see it through the eyes of a child“, so lautet der Refrain des bekannten Liedes „Through the eyes of a child“ von Reamon. Übersetzt heißt es: „Warum haben wir es uns so schwer gemacht, dieses Leben ist so kompliziert bis wir es durch die Augen eines Kinds sehen.“
Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Ihnen auch die Möglichkeit, Situationen mal durch die Augen eines Kindes zu sehen und dann zu erkennen, dass die Situation nicht so kompliziert erscheint, wie Sie anfangs gedacht haben. Kinder geben uns sehr viel zurück und dies hat Jesus auch erkannt: „Lasset die Kinder zu uns kommen; hindert sie nicht daran“ (Markus 10,14)
In diesem Sinne: Lassen wir die Kinder öfter zu Wort kommen – vielleicht kommen noch mehr Aussagen wie die oben beschriebene zu Tage.
Herzliche Grüße
Christel Weber
(Leitung der Kita St. Raphael Olpe – Familienzentrum NRW)