Gedanken zum Tag – 05. März 2025 – Aschermittwoch

5. März 2025

Umkehren auf der Auto­bahn? Keine gute Idee.

Sie sind mit ihrem Auto unter­wegs, fahren einem unbe­kannten Ziel entgegen und haben deshalb das Navi­ga­ti­ons­system einge­schaltet. Abge­lenkt von einer ange­regten Diskus­sion mit ihrem Beifahrer, über­hören Sie die Anwei­sung des Navis: Jetzt bitte von der Auto­bahn abfahren! Zu spät! Die ange­wie­sene Abfahrt liegt bereits hinter Ihnen. Bitte umkehren, ermahnt Sie die Stimme des Navi­ga­ti­ons­sys­tems. Die nächste Ausfahrt ist mehrere Kilo­meter entfernt. Umkehren, Wenden? Auf der Auto­bahn? Absolut ausgeschlossen!

Auch im Kontext des Glau­bens hört man immer wieder die Mahnung zur Umkehr, zum Neuan­fang. Die Propheten des Alten Bundes werden nicht müde, das Volk wach­zu­rüt­teln, darauf hinzu­weisen, wenn Rituale entkop­pelt und losge­löst sind von einer inneren Bußge­sin­nung und so nichts weiter sind als frommes Theater, Heuchelei resp. Schauspielerei.

Spruch des HERRN: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen! Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider und kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Joel 2,12.

Auch aus dem Munde Jesu hören wir: „Die Zeit ist erfüllt und gekommen ist das König­reich Gottes. Kehrt um und glaubt an das Evan­ge­lium.” (Mk 1,15) Ich glaube zu kurz gedacht oder nicht ausrei­chend scheint mir ein bloßes formelles und juri­di­sches Abwenden und Abstand­halten von bösen Taten d.i. von Verstößen gegen einzelne Gebote Gottes gleich einem Verkehrs­de­likt. Viel­mehr meint der grie­chi­sche Ausdruck “meta­noéin” so etwas wie: umdenken, Buße tun, den Sinn ändern.

Ich kann — um das o.g. Beispiel zu bemühen — auf der Auto­bahn nicht einfach stehen­bleiben und umdrehen und zurück­fahren – in alte Verhal­tens­muster fallen. Ich bin gefor­dert, mir etwas Neues einfallen zu lassen, umzu­denken, um dann – mit Gott­ver­trauen – positiv die Situa­tion zu lösen und zu meis­tern. Umkehr in Jesu Sinn meint das erneute sich Hinwenden des Inneren, des Herzens, zu Gott. Sich also nicht auf sich allein verlassen und auf seine eigenen Fähig­keiten und Kräfte bauen, sondern das Heil von Gott erwarten.

Gemeint ist eine Gesin­nungs­kon­ver­sion, die so zu einer Quelle christ­li­chen Handelns werden kann. Das mag viel­leicht sehr abstrakt und unprak­tisch klingen. Prak­tisch wird es ganz konkret durch das “umkehren wollen”. Ja, ich möchte mich einlassen auf diesen Gott und bringe die Bereit­schaft mit, mich zu ändern, gewohntes, viel­leicht auch ange­wöhntes zu hinterfragen.

Ich wünsche Ihnen einen guten und besinn­li­chen Weg durch die Fastenzeit.
Das dies­jäh­rige Oster­fest kann ein Vorbild sein für das, was wir erwarten und erhoffen dürfen: das ewige Leben bei Gott. Oder in den Worten des NAVI gespro­chen: Sie haben ihr Ziel erreicht.

Ihr Vikar Todt

 

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