„Immer wieder kommt ein neuer Frühling,
immer wieder kommt ein neuer März,
immer wieder bringt er neue Blumen,
immer wieder Licht in unser Herz.“
Dieses Lied von Rolf Zuckowski, das wir in früheren Jahren oft um diese Zeit im Kindergottesdienst in der Marienkirche gesungen haben, macht deutlich, dass wir uns einfach auf den Jahreskreislauf verlassen können und genau wissen: Nach dem Winter mit Schnee und Eis wird mit Sicherheit der Frühling mit Blumen und Sonnenschein folgen.
Im Studium der Religionspädagogik wurde mir irgendwann klar: So selbstverständlich ist das gar nicht. Woher nehmen wir die Gewissheit, dass auf den Winter der Frühling, auf den heutigen Tag der morgige folgt – dass nicht dieser Moment gerade der letzte ist?
Natürlich, die Gewissheit nehmen wir aus der Erfahrung, dass es immer so war. Und meist machen wir uns keine Gedanken darüber. Aber mir wurde damals deutlich – und zwar plötzlich mitten in einer mündlichen Prüfung zum Thema Schöpfung –: wir sind darauf angewiesen, dass der nächste Moment, die nächste Sekunde, der nächste Tag auch wirklich kommen wird. Und mir wurde klar, dass wir (auch) genau das meinen, wenn wir Gott den Schöpfer nennen. ER schöpft immerwährend neu den nächsten Moment. ER lässt uns nicht einfach ins Nichts versinken. Darauf können wir vertrauen. IHM können wir vertrauen.
So ist Gott nicht nur derjenige, der irgendwann einmal Erde und Himmel erschaffen hat. ER ist derjenige, der sie in Händen hält und immer wieder und beständig neu erschafft. Aus dem Nichts erschafft ER unablässig den nächsten Moment und verhindert so, dass wir ins Nichts fallen.
Einen schönen Frühlingssonntag wünscht
Andreas Berels
(Gemeindereferent im PR Olpe-Kirchspiel Drolshagen)