Gedanken zum Tag — 03. Juli 2021, Samstag der 13. Woche im Jahreskreis

3. Jul 2021

Liebe Schwes­tern und Brüder,

hier lesen Sie nun den Tages­im­puls des 3. Tages, womit wir alle Daheim­ge­blie­benen, ehema­lige Pilger und Inter­es­sierte virtuell auf die Olper Wall­fahrt nach Werl mitnehmen möchten.

3. Tages­im­puls

Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst. Und jetzt geht es um mich.

In den vergan­genen beiden Tagen haben wir uns mit zwei wich­tigen Aspekten der Nächs­ten­liebe ausein­an­der­ge­setzt. Da war zum einen die Liebe Gottes zu uns und die Frage, wie wir sie empfinden. Da war das Graben im Gedächtnis nach dem „wie fühlt sich das an, wenn Gott uns seine Liebe schenkt“.

Anschlie­ßend haben wir uns einmal gefragt, wie es denn mit unserer eigenen Umset­zung zur Nächs­ten­liebe aussieht. Wir haben hinter­fragt, was uns daran hindert, so zu handeln, wie Jesus Christus es sich von uns wünscht.

Heute beleuchten wir einen weiteren sehr wich­tigen Aspekt der Nächs­ten­liebe und dabei geht es heute einmal nur um uns selbst. Sozu­sagen „Well­ness für die Seele“, denn es heißt: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“.

Selbst­liebe, was heißt und bedeutet das? Mit der Liebe zu mir habe ich mich eigent­lich noch nie so richtig befasst. Ich bin einfach da. Was meint Jesus damit?

Zunächst einmal scheint es eine Grund­vor­aus­set­zung zu sein, denn logisch wäre, nur wer sich selbst liebt, kann einen anderen Menschen lieben. Und so ist es in der Tat, wie viele gelehrte Wissen­schaftler in diversen Studien über Volks­krank­heiten des 21. Jahr­hun­derts auf Grund von verschie­densten Krank­heits­sym­ptomen bei Menschen fest­ge­stellt haben. Manchmal geht das so weit, dass Menschen sich selbst nicht annehmen können, womit sie nicht selten in dem fürch­ter­li­chen Dilemma und der Frage nach dem Sinn ihrer eigenen Exis­tenz landen.

Gott ist aber wichtig, dass wir uns so wie wir geschaffen sind annehmen und schätzen. Es spielt dabei keine Rolle, ob wir groß oder klein sind, dick oder dünn, arm oder reich, sport­lich oder unsport­lich, jung oder alt und was man sonst noch an Krite­rien anführen könnte.

Er möchte einfach, dass wir auf uns Acht geben, dass wir uns um uns und unser Wohl­be­finden kümmern. Wie es ein Vater und eine Mutter auch tun würden.

Gott liebt jeden von uns, ganz persön­lich und ganz intim. Jesus sagte es noch zu seinen Jüngern: „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe“. Es ist ihm wirk­lich ernst mit uns.

Es gibt da keinen Zweifel und Jesus fordert uns sogar dazu auf, „kleine Egoisten“ zu sein. Er weiß, dass es für jeden Menschen wichtig ist, dass er sich zunächst einmal seiner selbst annimmt. Sonst funk­tio­niert das Konzept der Nächs­ten­liebe nämlich nicht.

Erst kommt der Mensch für sich selbst und die Werte, die er für sich als wichtig einstuft. Wenn er sich und sein Leben annimmt, kann er das weiter­geben. Er kann zum Beispiel keine Güte weiter­geben, wenn er selbst nie Güte erfahren durfte.

Heute ist der seeli­sche Wellness–Tag dieser Wall­fahrt und es ist quasi der Tag „Wünsch Dir was“ in Sachen Selbstliebe.

Gehen wir folgenden Fragen in der kommenden Schwei­ge­stunde doch einmal auf den Grund und genießen es, sich selbst etwas Gutes zu tun:
Wie sieht denn die Liebe zu mir selbst in meinem Leben aus?

Schenke ich mir und meinen Bedürf­nissen genug Aufmerk­sam­keit oder stelle ich mich meis­tens hinten an?
Wie könnte das Well­ness­pro­gramm für mich und meine Seele denn eigent­lich aussehen? Was sind da meine Wünsche und Sehnsüchte?

Georg Scheiwe
(Wall­fahrts­leiter)

Schwei­ge­stunde an der Ruhr

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