Der Neujahrstag. Einer der stillsten Tage des Jahres. Heute ist das Neujahrsspringen bei der Vierschanzentournee und das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.
Und sonst ? Ausschlafen, ausgiebig Brunchen, mit der Familie einen Spaziergang machen….
Die katholische Kirche feiert heute, acht Tage nach Weihnachten, ein Hochfest. Das Hochfest der Jungfrau und Gottesmutter Maria. Schließlich hat sie den Sohn Gottes zur Welt gebracht und ja gesagt zur Verheißung Gottes. Ohne Maria keine Weihnachtsfreude.
Den 1. Januar begeht die katholische Kirche auch als Weltfriedenstag. Dieser Gedenktag geht auf eine Initiative von Papst Paul VI. aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts zurück. Seit 1968 wird er Jahr für Jahr begangen. Und er hat – leider — an Aktualität nicht eingebüßt. Im Gegenteil: Wir leben in einer Welt mit zahllosen Kriegsgebieten. Nicht nur in der Ukraine erleben Menschen kriegerische Gewalt, Leid und Zerstörung.
Frieden. Ein großes Wort. Das Wunder der Menschwerdung Gottes in Jesus, dem Christus, hat Frieden gebracht. Keinen Frieden, der auf militärischer Gewalt fußt. Keinen Frieden, der von Hegemoniebestrebungen geprägt ist. Keinen Frieden, der Ruhe und Ordnung einfordert, sondern einen Frieden, der dem Leben dient – in aller Welt und zu allen Zeiten. Kennzeichen dieses Friedens sind die gelebte Solidarität über Grenzen hinweg, die Barmherzigkeit und eine Menschlichkeit, die den Himmel offenstehen sieht, wie einst der hl. Stephanus.
Dazu ein Gedicht von Wilhelm Willms:
man sagt
heute sei neujahr….
aber so einfach ist es nicht
ob ein jahr neu wird
liegt nicht am kalender
nicht an der uhr
ob ein jahr neu wird
liegt an uns
ob wir es neu machen
ob wir neu anfangen zu denken
ob wir neu anfangen zu sprechen
ob wir neu anfangen zu leben….
was heißt neujahr….
von selbst wird da nichts neues
wenn wir alles tun was wir können
dann – ja dann
dürfen wir hoffen
dass auch in diesem Jahr
das wunder passiert
das wunderbare auf das wir alle hoffen….
Pace e bene
Michael Kammradt