Fest der Unschuldigen Kinder
Dieses Fest, das wir heute feiern, ist eigentlich, wie der Stephanustag, eine Störung unseres Weihnachtsfriedens. Und nur weil König Herodes Angst hat, dass dieser neugeborene König Jesus ihm seine Macht streitig machen könnte, lässt er in Bethlehem und Umgebung alle Kleinkinder ermorden. Und so werden sie zu den ersten Zeugen dieses neuen Gottessohnes.
In den meisten Klöstern hat dieser Tag eine fröhlich freundliche Tradition. An diesem Tag wird die jüngste Novizin, der jüngste Novize zum Oberen ernannt und muss einen Tag lang die Geschicke des Klosters lenken und leiten. Also von den klösterlichen Terminen, dem Speiseplan, den Angeboten am Abend, der Besetzung der Arbeitsplätze, die an diesem Tag durcheinandergewirbelt werden. Der Hintergrund dazu ist, dass man in vielen Ordensregeln lesen kann, dass man bei wichtigen Entscheidungen immer auch die Jüngsten fragen soll, weil ihnen Gott oft die besseren Ideen gibt.
Das wäre doch ein guter Tipp für alle Familien mit Kindern: Lassen Sie doch heute mal eins Ihrer Kinder „der Bestimmer“ sein und für das Programm zuständig. Ich glaube, es wird dann ein wirbelig bunter Tag mit komplett neuen Ideen. Viel Spaß dabei.
Sr. Katharina Hartleib
(Konvent San Damiano)