Kirche St. Lauren­tius Schreibershof

Geschichte der Kirche und Kirchen­ge­meinde St. Lauren­tius Schreibershof

“Irgendwo in den Akten des Drol­s­ha­gener Pfarr­ar­chivs wird das Jahr 1706 als Baujahr der ersten Schrei­bers­hofer Kapelle genannt. Mehr als diese dürf­tige Zeit­an­gabe ist dort nicht zu finden. …”, so heißt es in dem im Jahre 1971 erschie­nenen Buch “Geschichte des Kirch­spiels und des Klos­ters Drol­s­hagen” von Josef Hesse.

Des Weiteren heißt es dort, dass diese Exis­tenz der kleinen Kapelle die Schrei­bers­hofer Bauern 1755 veran­lasste, den Kölner Erzbi­schof um die Geneh­mi­gung einer Sonn­tags­messe zu bitten, was aber von diesem abge­lehnt wurde. Es dauerte noch bis in die 60er Jahre des 19. Jahr­hun­derts hinein, bis erstmal ein Seel­sorger in die Pfarr­vi­karie einge­führt wurde, dem gleich­zeitig die Aufgaben eines Schul­meis­ters aufge­tragen wurden.

 

Hier eine kurze Darstel­lung der wich­tigsten histo­ri­schen Daten rund um die Kirche und die Kirchen­ge­meinde St. Lauren­tius Schreibershof:

  • 1706
    Entste­hung der ersten Kapelle in Schrei­bershof (in der Nähe des jetzigen Sport­platzes)
     
  • ab 1867
    Einset­zung eines eigenen Pfarr­vi­kars
     
  • 1869
    Neuer Kapel­lenbau an der Stelle der heutigen Kirche
     
  • von 1878 bis 1894
    bleibt die Stelle des Pfarr­vi­kars vakant
     
  • 1876
    Erstes Inven­tar­ver­zeichnis
     
  • 1900
    Mari­en­altar mit dem Bild der Immer­wäh­renden Hilfe (steht heute unter der Orgel­bühne)
     
  • 1905
    Erwäh­nung eines Kreuz­wegs
     
  • ab 1923
    Schrei­bershof ist eigen­stän­dige Pfarr­vi­karie (Erhe­bung: 30.10.1923).
    Ab 1923 werden die Orgel­büh­nen­plätze verpachtet, davor sind alle Kirchen­plätze verpachtet worden, dies wurde aber wegen „Miss­fäl­lig­keiten und Zwis­tig­keiten“ einge­stellt. Die Einnahmen aus der Plät­ze­ver­pach­tung werden für das Kirchen­ge­bäude verwendet.
     
  • 1930–1932
    Kirchen­er­wei­te­rung zur jetzigen St. Lauren­tius-Kirche und Einbau von 3 Bron­ze­glo­cken (Töne H, D, E)
     
  • 1932
    Einbau der Orgel
     
  • 1935
    Die Kirche erhält den Kreuzweg aus der Werk­statt Lammersen, Pader­born nach Entwürfen von Prof. Gebhard Fugel, München
     
  • 1941
    Errich­tung der Seiten­al­täre aus west­fä­li­schem Marmor durch die Westf. Marmor- und Granit­werke.
    Die eichen­ge­schnitzten Figuren: Maria (nörd­li­cher Seiten­altar) und Josef mit jugend­li­chem Jesus (südli­cher Seiten­altar) wurden in der Kunst­schrei­nerei und Bild­hauerei Mettler in Mors­bach (Huns­rück) herge­stellt.
     
  • 1947
    Entste­hung der 6 „Butter­bilder“ durch den Maler Max Günther.
    Den Maler Max Günther hat es nach dem 2. Welt­krieg nach Schrei­bershof verschlagen. In dieser Zeit hat er die 6 Bilder geschaffen. Einige Gemein­de­mit­glieder standen Modell und es wurden auch Perspek­tiven auf Schrei­bershof und die Lister­tal­sperre gemalt. Als Honorar erhielt der Maler Natu­ra­lien, daher der Name „Butter­bilder“. Die Bilder wurden rechts und links vom Taber­nakel aufge­hängt. Zu sehen sind: 
    • Mariä Verkün­di­gung
    • Geburt Jesu
    • Das letzte Abendmahl
    • Aufer­ste­hung Jesu
    • Herab­kunft des Hl. Geistes (Pfingst­bild)
    • Aufnahme Mariens in den Himmel
  • 1951
    Erwei­te­rung der Orgel­bühne
     
  • 1953
    • Erhalt des großen Kreuzes mit einem geschnitzten Corpus aus Linden­holz (1,40 m)
      (Holz­schnitzer Hans Reiser aus Oberammergau).
    • Einbau eines neuen Taber­na­kels, der Feuer- und Dieb­stahl­si­cher ist.
      Die Taber­na­keltür ist mit poliertem Messing verkleidet.
  • 1957
    Anbau der 2. Sakristei an der Nord-Ost-Seite der Kirche
     
  • 1959
    • Es wird der vom Bild­hauer Alfons Düch­ting aus Soest aus Anröchter Dolomit gefer­tigte, neue Tauf­stein aufgestellt.
    • Einbau der Turmuhr von der Firma Ed. Korf­hage und Söhne, Buer.
    • Stufen­er­neue­rung der Außen­treppe bis zur Straße.
  • 1961
    Am 18.April 1961 wird das vorhan­dene Tauf­be­cken mit einem Kupfer­kessel mit Plexi­glas­ein­satz, Stell­rand und 2 Griffen versehen. Der Tauf­stein­de­ckel erhält einen Rand, Schar­nier und Verschluss.
     
  • 1968
    Errich­tung eines vorge­setzten Zele­bra­ti­ons­al­tares zum Volk hin aus Holz
     
  • 1971
    Abriss der Außen­treppe zur Straße hin und Errich­tung der beiden Aufgänge von der Straße her.
     
  • 1972
    Erneue­rung der Außen­treppe vor der Kirche, Portal und Sakristei
     
  • 1973
    Begin der Umbau­ar­beiten in der Kirche:
    • Entfer­nung von Hoch­altar (bis auf den Sockel, der den Taber­nakel trägt), Kanzel und Kommunionbänken
    • Kreuz erhält massive Eichenbalken
  • 1974
    • Restau­rie­rung des großen Kreuzes und der 4 Barock­fi­guren durch die Firma Ochsenpfad:
      • Hl. Lauren­tius (Über Alter und Herkunft ist nichts aufge­schrieben. Vermutet wird, dass die Figur aus der Werk­statt Peter Sasse, Atten­dorn stammt – ebenso wie die anderen 3 Heiligenfiguren)
      • Hl. Barbara
      • Hl. Bischof Liborius
      • Hl. Franz Xaver
    • Umge­stal­tung des Altar­raums wegen der Instal­la­tion einer neuen Warmluftheizung.
    • Der Zele­bra­ti­ons­altar und der Taber­na­kel­so­ckel sowie der Boden­belag werden erneuert. Verwendet wird italie­ni­scher Marmor.
      Die Arbeiten werden von der Firma Rahr­bach aus Drol­s­hagen ausge­führt. Einige Elemente der alten Altäre werden wiederverwendet. 
    • Die Taber­na­keltür wird neu vergoldet und mit einem Berg­kris­tall versehen.
    • Die beim Abbruch frei­ge­wor­denen Reli­quien (Hl. Boni­fitia, Hl. Gaudiosus, Hl. Maria Goretti) werden in ihren metal­lenen Behäl­tern in die neue Altar­platte eingemauert.
    • Konse­kriert wird der neue Altar am 08.09.1974 durch Weih­bi­schof Dr. Rinteln.
  • 1975
    Restau­rie­rung der „Butter­bilder“ durch die Firma Ochsenf­arth
     
  • 1982–1984
    Reno­vie­rung der Kirche u.a.
    • neue figür­lich gestal­tete Kirchenfenster
    • Erneue­rung der Orgel
  • 1987
    Anschaf­fung neuer Kirchen­bänke
     
  • 1988
    Einbau des St. Lauren­tius-Reli­quiar der Firma Cassau, Pader­born (s. deren Inter­net­seite unter Tradi­tion).
    Die dazu nötigen Umbau­ar­beiten am Altar­tisch führte die Firma Brüser, Olpe durch.
     
  • 2012
    • Umge­stal­tung des Hoch­al­tars — Die 6 Butter­bilder werden zu einem Flügel­altar umge­baut. Während des Kirchen­jahres sind zu sehen: 
      • Geburt Jesu
      • Das letzte Abendmahl
      • Aufer­ste­hung Jesu
      • Pfingsten

      Während der Advents- und Fasten­zeit wird der Flügel­altar zuge­klappt. Dann ist zu sehen:

      • Mariä Verkün­di­gung und
      • Aufnahme Mariens in den Himmel
    • Reno­vie­rung des Altarraumes
    • Reno­vie­rung von Sakristei usw.
  • 2012
    Wieder­eröff­nung und Konse­krie­rung des umge­bauten Altares am 04. November durch Weih­bi­schof Hubert Beren­brinker.
    Während der Weihe werden im Altar die Reli­quien der hl. Boni­fitia, des hl. Gaudiosus und der hl. Maria Goretti beigesetzt.

 

(Verfasser: Petra Bieker, Norbert Rath)

Altar­raum um 1940
(Bild­quelle: Andreas Halbe, Herpel)


Primiz­feier Sieg­fried Kreis im Juni 1955
Links und rechts neben dem Taber­nakel befinden sich die 1947 erstellten „Butter­bilder“ des Malers Max Günther
(Bild­quelle: Dagmar Pfeifer, Schreibershof)


Kirche um 1960
(Bild­quelle: Heinz-Robert Fern­holz, Schürholz)


Altar­raum mit dem 2012 umge­stal­teten Hoch­altar in Form eines Flügelaltars


Zuge­klappter Flügelaltar


Strah­len­kranz­ma­donna


Heiliger Lauren­tius


Tauf­stein


Fotos und Impres­sionen aus der St. Laren­tius Kirche Schreibershof:

Heiliger Libo­rius

Heilige Barbara

Heiliger Josef

Heiliger Sebas­tian


Mari­en­altar

Josef­s­altar

Heiliger Papst Clemens

Heiliger Apostel Petrus


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