KIRCHE – KIRMES – KULTUR
Gestern begann in Paderborn das traditionsreiche Liborifest, dessen Wurzel bis in das Jahr 836 zurückreichen. Es ist eines der größten und ältesten Volksfeste in Deutschland, eine Mischung aus kirchlichen Feierlichkeiten und weltlichem Fest.
KIRCHE
Der Ursprung des Festes ist die Überführung der Reliquien des hl. Liborius vom französischen Le Mans nach Paderborn. Einer Sage nach flog dabei den Reisenden ein prächtiger Pfau voraus. In Paderborn angekommen, setzte er sich auf die Turmspitze des Domes. Als die Reliquien in die Kirche gebracht worden waren, soll er tot zu Boden gefallen sein – göttliche Mission erfüllt! Noch heute wird bei den Prozessionen vor dem Liborischrein ein Pfauenwedel getragen, in der Regel von einem Diakon des Priesterseminars. Im Jahre 2022 hatte der Diakon Dominik Riedl, damals Diakon in Olpe, die Ehre, den Pfauenwedel zu tragen.
Der hl. Liborius (Patron des Erzbistums) war im 4.Jh. Bischof von Le Mans und ein Freund des hl. Martin von Tours (Stadtpatron von Olpe).
Das Liborifest ist heute ein „Treffen der Weltkirche“, hohe kirchliche Würdenträger, Geistliche und Ordensleute sind dann hier zu Gast.
KIRMES
Ein buntes Markt- und Kirmestreiben lädt neun Tage lang zum Feiern ein. Libori ist Paderborns „fünfte Jahreszeit“. Kirmesfeiern haben ihren Ursprung in den Festen zur Erinnerung an die Kirchweihe.
KULTUR
Während des Liborifestes ist die ganze Innenstadt Bühne für ein ebenso abwechslungsreiches Kulturprogramm mit über 100 Musik‑, Kabarett- und Kleinkunstveranstaltungen. Auch viele kirchliche Organisationen stellen ihre Arbeit vor. Den Abschluss des Liborifestes bildet jedes Jahr ein Prachtfeuerwerk am letzten Liborisonntag nach Sonnenuntergang.
Wenn am Dienstag, dem „Tag des Landvolks“, der Libori-Tusch erklingt und der Liborischrein in feierlicher Prozession wieder in die Krypta gebracht wird, kommt bei den meisten Besuchern ein „Gänsehaut-Gefühl“ auf. Und wenn sie dann auf die Kirmes gehen oder Kulturveranstaltungen besuchen, zeigt sich, dass „Kirche“ – trotz aller heutigen Probleme – in der Gesellschaft noch ihren Platz hat. Feiern Sie doch einfach mit!
Heinz Heider
(Gemeindemitglied aus Olpe)
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