Gedanken zum Tag — 31. August 2022 — Mitt­woch der 22. Woche im Jahreskreis

31. Aug. 2022

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…“

Dieses Zitat von Hermann Hesse wählten mein Mann und ich für die Geburts­an­zeige unserer zweiten Tochter aus.

Anfänge – sie haben etwas Magi­sches, Kost­bares, Einzigartiges.
Anfänge – sie können einen ängs­tigen, erfreuen, nervös werden lassen.
Ein befreun­deter Geist­li­cher sagte zu mir: „Gott liebt Anfänge. Er geht mit uns.“

Bei den bishe­rigen Anfängen in meinem erwach­senen Leben konnte ich das ganz deut­lich spüren. Ich erin­nere mich an einen aufre­genden ersten Tag an der Uni, an das erste Mal „vor einer Klasse stehen“, der erste Unter­richts­be­such, der erste Tag als „fertige Lehrerin“ an einer neuen Schule. Gott hat mir Kraft gegeben, mich beschützt und begleitet.

Auch bei den privaten Anfängen war Gottes Nähe zu spüren: Unsere kirch­liche Trauung als Anfang unseres gemein­samen christ­li­chen Lebens­weges. Die Geburten unserer Töchter – der Anfang von zwei neuen Leben auf dieser Welt. Ich könnte noch weitere Anfänge aufzählen: Gott war immer mit dabei. Er hat seine schüt­zende Hand über uns gehalten und ist „mitge­gangen“. Auch und gerade dann, wenn Anfänge mal holprig waren, wir mutlos wurden und nicht weiter gehen wollten.

In meinem Beruf als Grund­schul­leh­rerin konnte ich in den letzten Wochen den Schul­an­fang der Erst­klässler beob­achten. Dieser Anfang ist geprägt von vielen Emotionen bei den Kindern (und Eltern): Vorfreude, Aufre­gung, Angst, Unge­wiss­heit, Neugierde, Übermut, Spaß, Wehmut, Dank­bar­keit und vielen Gefühlen mehr. Im Einschu­lungs­got­tes­dienst wird jedes Kind gesegnet. Dieser Segen heißt: Du bist nicht allein. Gott ist bei dir, auch in der Schule. Gott geht mit, denn Gott liebt Anfänge.

Verena Sieler
(Lehrerin an der Kath. Grund­schule Auf dem Gallenberg)

 

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