St. Josef Altenkleusheim

Bau und Geschichte der Kirche

Eine groß­ar­tige Leis­tung der Dorf­be­völ­ke­rung als Zeichen des Glaubens

Am 16. Juli 1961 wurde die St.-Josef-Kirche in Altenkle­us­heim durch Erzbi­schof Lorenz Jaeger feier­lich konse­kriert. Der Erzbi­schof sagte in seiner Ansprache, dass die Konse­kra­tion einer Fili­al­kirche eigent­lich unge­wöhn­lich sei. Nur große Kirchen wie Kathe­dralen, Dome und Pfarr­kir­chen würden konse­kriert. “Aber”, so sagte er weiter, “weil ihr soviel Fleiß, soviel Liebe und  so großem Opfer­sinn an diesem Werk gear­beitet habt, habe ich eine Ausnahme gemacht, um damit meine Aner­ken­nung zu zeigen.” Diese aner­ken­nenden Worte zeigen, wie groß die Leis­tung der Altenkle­us­heimer ist, mit der sie wahr­schein­lich heut­zu­tage sofort den Wett­be­werb “Unser Dorf hat Zukunft” gewönnen.

Die Kirche wurde nach nur einein­halb Jahren Bauzeit als Ersatz für die schon 1718 erbaute Kapelle und stetig erwei­terte und umge­baute Kapelle fertig­ge­stellt. Auf Initia­tive des Maurer­po­lier Karl Kleine wurde im Dezember 1953 ein Kirchen­bau­verein zur Errich­tung einer neuen Kirche gegründet.

Die Ausschach­tungs­ar­beiten wurden 1959 auf einem kirchen­ei­genem Grund­stück in der nähe der Grotte begonnen. Das Ausschachten wurde von den Altenkle­us­hei­mern von Hand mit Hacke und Schaufel durch­ge­führt. Aufgrund der Hang­lage wurde Silvester 1959 eine Stütz­mauer aus beton errichtet. Trotz ernte und Feld­ar­beit sowie ohne Kran und Maschinen wurde im Sommer 1960 weiter­ge­baut. Der Beton wurde in einer Kette, bei der teil­weise 30 bis 40 Männer betei­ligt waren, Eimer für Eimer für Säulen, Ring­balken und Turm zum Beto­nieren nach oben gereicht. Neben diesen Arbeiten wurde auch großer Einsatz der altenkle­us­heimer für die Montage der Heizung und der Innen­decke, der Erle­di­gung der Schrei­ner­ar­beiten und der Verle­gung der Platten abver­langt. Des Weiteren wurde innen wie außen Putz ange­bracht. Bänke und ein Beicht­stuhl wurden aufgestellt.

Der Altar wurde aus Anröchter Stein gefer­tigt. Neben den schon vorhan­denen zwei Bron­ze­glo­cken wurde eine weitere Glocke ange­schafft und von Dechant Strawe gesegnet. Diese wurde auf den Namen Josef getauft. Im Zuge dessen wurde ein elek­tri­sches Läute­werk instal­liert. Noch vor dem eigent­li­chen Kirch­weih­termin, dem 18. Mai 1961 war die Kirche fertig. Jedoch konnte wegen Krank­heit des Erzbi­schofs dieser Termin für die Weihe nicht einge­halten werden. Da die Altenkle­us­heimer ihre Kirche bereits nutzen wollten, wurde schon am 25. Mai 1961 die Kirche bene­di­ziert durch Dechant Strawe, der durch Pfarrer Wurm aus Olpe und Pfarrer durch Pfarrer Hucke­stein aus Henden unter­stützt wurde.

Bei der eigent­li­chen Weihe am 16. Juli wirkten der eine Schola aus dem Pallot­ti­ner­kloster in Olpe, dem Musik­verein Neuenkle­us­heim und der Männer­ge­sang­verein Altenkle­us­heim mit. Die Kosten des Kirch­baus lagen laut Kosten­vor­anschlag bei 163.000 DM. Die tatsäch­li­chen Baukosten lagen jedoch nur bei 103.000 DM! Für die Innen­ein­rich­tung wurden 23.426 DM ausge­geben. 60.000 DM gab es als Zuschuss von Pader­born. In Eigen­leis­tung wurden 66.894 DM zur Verfü­gung gestellt. Die Summe der Natu­ra­lien, zu der auch Bier und Schnaps für die frei­wil­ligen Arbeiter zählten, kann nicht bezif­fert werden.

Nach dem 2. Vati­ka­ni­schen Konzil wurden im Zuge der Litur­gie­re­form die Kommu­ni­on­bänke und Kanzel entfernt, der Altar versetzt und der Beicht­stuhl fand einen neuen Platz im Kirch­turm. In den Jahren 1975/76 wurde auch ein Pfarr­heim gebaut sowie die Sakristei erwei­tert. In der Mitte der Stirn­wand der Kirch befindet sich ein großes Kreuz mit Korpus. Das Kreuz wird von zwei Heiligen flan­kiert. Der ehema­lige Altar­raum des Hoch­al­tars befindet sich durch drei Stufen erhöht in einer Verlän­ge­rung des Chor­raums. Unter­halb des Kreuzes befindet sich der Taber­nakel. Auf dem nach vorne gezo­genen Chor­raum befindet sich in der Mitte der Altar­tisch. Daneben befindet sich das Ambo.

 Quelle:

Beate Hanses, Olpe in Geschichte und Gegen­wart, Jahr­buch des Heimat­ver­eins für Olpe und Umge­bung e.V., 18/19, 2010/2011

Fest­schrift zum 50-jährigen Kirchen­ju­bi­läum Altenkle­us­heim 2011, Olpe-Altenkleusheim

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