Erstmals und damit auch in Zukunft werden die Wahlen der Kirchenvorstände (verantwortlich für die Verwaltung des Kirchenvermögens) und Pfarrgemeinderäte (verantwortlich für die seelsorgliche bzw. pastorale Arbeit) zeitgleich sein. Ferner dauern die Amtszeiten für Kirchenvorstände und Gemeinderäte jeweils vier Jahre. Die neuen Gremien entsenden Mitglieder mit Stimmrecht an die darüber gelegene Ebene, das heißt die Ebene des Pastoralen Raumes. Das dort gebildete Gremium nennt sich Pastoralverbundsrat und besteht aus nicht gewählten, entsendeten und berufenen Mitgliedern.
1) Kirchenvorstände
Wichtig für die Kirchenvorstände vor Ort ist neben der verkürzten Amtszeit auf vier Jahre (früher 6 Jahre) die Größe des Kirchenvorstandes. Ein Kirchenvorstand besteht in Kirchengemeinden bis 5000 Mitglieder aus mindestens sechs Mitgliedern, auf Antrag ist eine Reduzierung auf fünf möglich. Bei Kirchengemeinden bis 10.000 Mitglieder – das trifft allein auf die Kirchenvorstände St. Martinus Olpe und St. Clemens Drolshagen zu, alle anderen sind kleiner – besteht der Kirchenvorstand aus mindestens acht. Im Pastoralen Raum Olpe-Kirchspiel Drolshagen gibt es insgesamt zwölf Kirchenvorstände, acht in Olpe und vier in Drolshagen.
2) (Pfarr)Gemeinderäte
Der Pastorale Raum Olpe-Drolshagen hat fünf Pfarrgemeinderäte. Neben einem Gesamtpfarrgemeinderat in Olpe, vier Pfarrgemeinderäte in Drolshagen. In Drolshagen wurde in Vorbereitung auf die Wahl entschieden, sich, ähnlich wie in Olpe schon praktiziert, zu einem Pfarrgemeinderat – Gesamtpfarrgemeinderat, kurz Gemeinderat Drolshagen – zusammenzuschließen. Ein Gemeinderat hat mindestens sechs Mitglieder. Eine Maximalgröße gibt es nicht. Die Gemeinderäte werden von hauptamtlichem Personal begleitet und gestalten das Gemeindeleben in den Teilbereichen des Pastoralen Raumes eigenständig. Die in Zukunft bestehenden zwei! Gemeinderäte Olpe und Drolshagen entsenden Personen mit Stimmrecht an die nächsthöhere Ebene – den Pastoralverbundsrat.
Der Pastoralverbundsrat bildet das pastorale Leitungsgremium im Pastoralen Raum Olpe-Kirchspiel Drolshagen. Er ist das Gremium, welches nicht gewählt wird, sondern in welches verschiedene Vertreter entsendet werden. Hier werden diakonische, katechetische und liturgische Schwerpunkte gesetzt und verlässliche Orte für Eucharistie in Rücksprache mit den Gemeinden vor Ort gesteuert. Dadurch werden die Zusammenarbeit und Vernetzung der Gemeinden gefördert. Wichtig dabei: Der Pastoralverbundsrat ist gemeinsam besetzt mit ehrenamtlich tätigen Menschen und hauptamtlich Mitarbeitenden. Das Ziel: Entscheidungen gemeinsam treffen bei mehr Mitsprache, mehr Freiraum und mehr Verantwortung für die in ihm Engagierten.
Zu den bereits bekannten Gremien Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat kommen sogenannte Gemeindeteams. Sie sind flexible Organisationsformen. Sie haben drei und mehr Mitglieder. Sie finden sich frei und sind von formalen Vorgaben wie Vorstandswahl oder Protokollführung befreit. Sie sind bezogen auf Orte oder bilden sich themenorientiert in Teilbereichen des Pastoralen Raumes Olpe-Drolshagen. Jeder kann mitmachen und sich einbringen.
Gemeindeteams sind eine Neuerung in der Gremienstruktur des Erzbistums mit der wohl größten Veränderungskraft. Sie werden der Ort sein, in dem sich ehrenamtliches Engagement für die Kirche in besonderer Weise abspielt. Zugleich sind sie zukünftig das Gesicht einer Gemeinde vor Ort. Gemeindeteams können unter anderem eine Fortführung der bisherigen Gemeindeausschüsse oder Kapellenvorstände sein. Sie agieren weitgehendst selbstbestimmt und selbstorgansiert. Sie können auf Dauer angelegt sein oder auch zeitlich begrenzt. Sie können mit Mittelzuwendungen aus dem Pastoralen Raum verbunden sein oder auch nicht. Kurzum: Sie gestalten eigenständig Gemeindeleben, vernetzen Akteure und Akteurinnen, initiieren an unterschiedlichen Punkten im Pastoralen Raum Projekte für den Glauben und die Kirche.
Alle vier Jahre dreht sich für die Gremien (Pfarr)Gemeinderat und Kirchenvorstand nun das Personalkarussell. Bei den Kirchenvorstandswahlen entfällt damit die bisherige sechsjährige Amtszeit und das rollierende System, nach welchem alle drei Jahre die Hälfte der Mitglieder ausschied. Zudem wird die Wahl in einem hybriden Format stattfinden. Das heißt, der Urnengang ins Pfarrheim oder die Kirche entfällt. Stattdessen erfolgt die Stimmabgabe per Briefwahl oder digital. Ähnlich wie bei der Bundestagswahl bekommt deshalb jedes Mitglied einer Kirchengemeinde im Oktober eine Wahlbenachrichtigung zugesandt.Wahlberechtigt sind für die (Pfarr)Gemeinderäte alle Mitglieder der Kirchengemeinde ab 14 Jahren, wählbar alle Personen ab 14 Jahren bis 75 (nicht vollendet) Jahren. Wahlberechtigt für die Kirchenvorstände sind alle Personen ab 16 Jahren, wählbar alle Personen von 18 Jahren bis 75 (nicht vollendet) Jahren.
Die vorläufigen Kandidatenlisten für die Gremienwahlen sollen im Laufe des Monats August auf der Homepage des Pastoralen Raums und in den Schaukästen der Pfarrkirchen veröffentlicht werden. Die endgültigen Kandidatenlisten (nach Einpflege möglicher Ergänzungsvorschläge) spätestens am 19. September!
Für die beiden (Pfarr)Gemeinderäte in Drolshagen und Olpe gibt es jeweils eine Kandidatenliste. Wie schon bei früheren Kirchenvorstandwahlen hat darüber hinaus jeder Kirchenvorstand eine eigene Kandidatenliste.
Deine Stimme zählt – einfach online oder per Brief!
Gremienwahlen im Erzbistum Paderborn im neuen, hybriden Format
Im Herbst 2025 sind alle Wahlberechtigten im Erzbistum Paderborn eingeladen, über die Zusammensetzung der pastoralen Gremien und Kirchenvorstände mitzuentscheiden. Zum ersten Mal finden die Wahlen in einem hybriden Format statt – bequem und flexibel: entweder digital oder per Briefwahl. Die bisherige Urnenwahl entfällt.
Ab Mitte Oktober erhalten alle Wahlberechtigten ihre persönliche Wahlbenachrichtigung. Diese enthält sowohl die Zugangsdaten für die sichere Online-Wahl als auch einen Antrag für die Briefwahl. Die Online-Wahl ist bis zum 7. November möglich, die Frist zur Abgabe der Briefwahlunterlagen endet je nach Pfarrei am 8. oder 9. November.
Mit diesem neuen Verfahren wird es einfacher, von seinem Stimmrecht Gebrauch zu machen – unabhängig von Ort und Uhrzeit. Das stärkt die Beteiligung, erleichtert die Organisation vor Ort und unterstützt die ehrenamtlich Engagierten. „Unser Ziel ist eine hohe Wahlbeteiligung und damit eine starke Legitimation der gewählten Gremien“, so das Projektteam Wahlen im Erzbistum.
Wer sich mit dem neuen Wahlformat vertraut machen möchte, kann die Online-Wahl bereits vorab testen: Für die pastoralen Gremien und die Kirchenvorstände steht jeweils eine eigene Demo-Wahlkabine zur Verfügung.
Demowahlkabine für pastorale Gremien:
https://demo.gremienwahlen.de/booth/1737921291/demo-vote
Demowahlkabine für Kirchenvorstände:
https://demo.gremienwahlen.de/booth/1737921293/demo-vote
Kontakt für Rückfragen:
Erzbistum Paderborn – Projektteam Wahlen E‑Mail: wahlen@erzbistum-paderborn.de Website: https://wir-erzbistum-paderborn.de/strategische-themen/gremien-mitbestimmung/wahlen/