Unge­wöhn­liche Einklei­dung im Mutterhaus

2. Juni 2020

Unge­wöhn­liche Einklei­dung im Olper Mutterhaus

Norma­ler­weise erhalten junge Postu­lan­tinnen, bevor sie das Novi­ziat beginnen, in einer feier­li­chen Vesper das Ordens­kleid und den Schleier als äußeres Zeichen der inneren Zuge­hö­rig­keit zur Ordens­ge­mein­schaft. Das war auch vor mehr als 60 Jahren bei Sr. Maria Martha, Sr. Tabitha und Sr. Ludgeria so als sie in Olpe im Mutter­haus ihr Ordens­leben ange­fangen haben. Dann sind sie vor mehr als 50 Jahren als Missio­na­rinnen nach Brasi­lien ausge­sandt worden. Dort haben sie, wie viele andere Gemein­schaften auch, ihr Ordens­kleid abge­legt und sind in zivil gegangen. 2012 aus Brasi­lien zurück­ge­kehrt, wurde ihnen frei­ge­stellt, ob sie wieder Ordens­kleid tragen wollten oder nicht.
Sr. Ludgeria hat sich für das Ordens­kleid entschieden, die anderen beiden, und eine weitere Schwester in Ober­pleis, blieben in ziviler Klei­dung. Nun haben sie sich, kurz vor dem Pfingst­fest entschieden, wieder Habit und Schleier zu tragen. Gleich­zeitig mit Ihnen hat Sr. Itel­va­nira, die seit Januar, aus Brasi­lien kommend im Mutter­haus lebt, die gemein­same Tracht angelegt.
In einer fest­li­chen Vesper am Vorabend des Hohen Pfings­festes, hat Gene­ral­oberin Sr. Magda­lena Krol noch einmal in wenigen Sätzen zusam­men­ge­fasst, was in vielen Debatten der letzten Jahr­zehnte immer wieder Thema war. Sie sagte:
„Liebe Schwes­tern, wir beginnen mit dieser Vesper die Feier des Pfingst­festes. Gleich­zeitig begrüßen wir drei unserer Schwes­tern im Ordens­kleid unserer Gemein­schaft. Eine Einklei­dung – aber keine Aufnahme in das Novi­ziat. Was feiern wir dann? 

„Als Zeichen der Weihe und Einheit tragen wir ein braunes Ordens­kleid und einen schwarzen Schleier.“ So steht es in unseren Konsti­tu­tionen. (prak­ti­sche Bestim­mungen der Ordensregel)

Danach sind die Regeln für die Ausnahmen davon aufge­listet. Unsere Schwes­tern haben viele Jahre mit diesen Ausnahmen gelebt. Ihre innere Zuge­hö­rig­keit zur Gemein­schaft und ihrer Weihe war fest in ihrem Leben veran­kert. Trotzdem musste beides nach außen immer wieder erklärt und bestä­tigt werden. Ihr kennt alle die jahr­zehn­te­langen Diskus­sionen über das Für und Wider eines Ordens­kleides. 

Das offen­sicht­liche Zeichen der Weihe an Gott und der Zuge­hö­rig­keit zu einer Gemein­schaft konnte dadurch nicht aufge­löst werden. In unseren immer viel­fäl­ti­geren gesell­schaft­li­chen Wirk­lich­keiten ist es heute wich­tiger als noch vor einigen Jahr­zehnten, sehr deut­lich seinen persön­li­chen Stand­punkt und seine reli­giöse Veran­ke­rung zu zeigen, wirk­lich sichtbar zu machen.

Ein Ordens­kleid ist mehr als ein Symbol oder das Resultat einer verpflich­tenden Klei­der­ord­nung, wie sie es für viele Berufe und Verei­ni­gungen gibt.   

Paulus schrieb im Brief an die Römer: „Die Liebe Gottes ist ausge­gossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ Er meint damit alle Getauften, also auch uns. Am Pfingst­fest besingen wir Feuer und Sturm als Zeichen der Nähe des Heiligen Geistes; das sind gewal­tige Zeichen. Wir können durch unser eigent­lich harm­loses Klei­dungs­stück eben­falls aufmerksam machen auf den Heiligen Geist, der in uns und in der Welt lebt und wirkt.

Ich danke Sr. Tabita, Sr. Maria-Martha und Sr. Itel­va­nira, dass sie bereit sind, ihrer verän­derten Lebens­si­tua­tion in unserer Gemein­schaft auch optisch und zeichen­haft zuzu­stimmen. Das Gleiche gilt für Sr. Ludgeria, die diese Entschei­dung viel früher getroffen hat!“ Soweit Sr. Magda­lena. 

Im Anschluss an diese Vesper und das gemein­same Abend­essen gab es ein über­ra­schendes und munteres Pfingst­kon­zert der Eger­land­be­set­zung des Musik­zuges des Frei­wil­ligen Feuer­wehr Drol­s­hagen unter der Leitung von Jan Schröter. Da das Konzert im Innenhof weithin zu hören war, hatten viele Anwohner am Kimi­cker Berg Anteil an diesem wunder­schönen Abend.

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