Die Feier der hl. Eucharistie
Nachdem der Priester vor der Kommunion das eucharistische Brot gebrochen hat, gibt er ein Hostienteilchen in den Kelch mit dem konsekrierten Wein. Diese symbolische Handlung wird „Mischung“, lateinisch „Commixtio“ genannt. Aus der ostkirchlich-syrischen Tradition wird dieser Vorgang als symbolischer Hinweis auf die Auferstehung Jesu gedeutet. Im Tod wurden Fleisch und Blut getrennt, im Leib des Auferstandenen finden sie wieder zusammen. Manche Kirchenväter deuten diese Mischung auch inkarnatorisch, von der Menschwerdung Gottes in Jesu her. Indem Gott Mensch wird, wird das Menschliche so geadelt, dass es wieder fähig wird, mit Gott zu kommunizieren, vereint zu werden. Menschen werden fähig, Gott aufzunehmen. In der Epiklese, der Anrufung des Heiligen Geistes im Hochgebet vor der Wandlung, spricht der Priester dies an; und in der Symbolhandlung der Mischung macht er dies vor der Kommunion für alle nochmals sinnfällig deutlich.
In byzantinischen Riten wird das Herabrufen des Heiligen Geistes in der Epiklese vor der Kommunion durch ein weiteres Zeichen sichtbar dokumentiert: Dem Kelchinhalt wird etwas heißes Wasser beigemischt. Besonders Kopten und Äthiopier pflegen einen rituellen Brauch, der „Siegeln des Lammes“ genannt wird. Dabei wird das eucharistische Brot mit Wein bestrichen. In Rom hatte sich der Brauch entwickelt, eine vom Papst konsekrierte Hostienpartikel an die anderen römischen Kirchen zu schicken, die der Priester dann beim Friedensgruß dem eucharistischen Wein beimischte. Damit sollte verdeutlicht werden, wie die Einheit aller Teilgemeinden in der Kommunion sichtbar wird.
Prof. Michael Kunzler
aus: Prof. Michael Kunzler: Dienst am Altar Christi. Verlag Bonifatius GmbH. 2005. in: www.pfarrbriefservice.de
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