Aufgrund des Ausfalls der traditionellen Pfingstprozession, haben sich die Dörfer Altenkleusheim und Neuenkleusheim eine würdige und schöne Alternative überlegt.
Die Mitglieder der beiden Gemeindeausschüsse hatten an den Kreuzen an der Lehmkule und auf der Kleusheimer Höhe zwei Stationen gestaltet. Diese konnten bereits ab Sonntag Morgen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Corona Rahmenbedingungen bei einer Wanderung besucht werden. Dort wurde dazu eingeladen innezuhalten und zu beten. Es lagen entsprechende Pfingstimpulse aus.
Das vom Gemeindeausschuss Neuenkleusheim gestaltete Kreuz lud insbesondere die Kinder ein, die auf dem Blumenteppich abgebildete Sonne durch mitgebrachte, gelb angemalte Steine weiter zu vervollständigen.
Hier konnten sich die gläubigen Pilger dann noch einen schön bemalten Hoffnungsstein mitnehmen sowie einen weiteren Impuls.
An dem vom Gemeindeausschuss Altenkleusheim gestalteten Kreuz konnten sich die Pilger über einen Murmelstein, der einen Wanderschuh abbildet als Mitgebsel freuen. Dieser symbolisiert, dass sich die Gläubigen an dem außergewöhnlichen Pfingstfest ohne die beliebte Prozession trotzdem auf dem Weg gemacht haben.
Die Pfingstprozession, die im jährlichen Wechsel von Neuenkleusheim entweder nach Rehringhausen oder Altenkleusheim führt, ist wahrlich eine seit über 300 Jahren gelebte Tradition.
Unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben wurde am Pfingstmontag bei wunderschönen Wetter eine Pfingstmesse unter freiem Himmel vor der Kirche in Neuenkleusheim gefeiert, die von Pfarrer Steiling würdig zelebriert wurde.
Rund um die Kirche hatten sich ca. 250 Gläubige eingefunden.Die musikalische, feierliche Umrahmung des Gottesdienstes lieferte der Musikverein Neuenkleusheim
Das Allerheiligste wurde im Anschluss bis zum frühen Abend in der Kirche zur Anbetung ausgesetzt, die unter Berücksichtigung des Mindestabstandes im Vorraum erfolgen konnte.
Natürlich wurden auch während der Pfingstfeiertage die tradtitionellen Böllerschüsse abgefeuert und Fahnen wurden im Dorf sowie auf dem Ehrenmal gehisst.
Durch die Ideen und das Engagement der Gemeindeausschüsse natürlich mit Unterstützung weiterer helfenden Hände, hatten die Festtage trotz der Corona Krise auch in diesem Jahr einen besonderen Wert.
Die einmalige Situation nutzten auch die Eltern der Kommuniongruppe aus Neuenkleusheim und Rehringhausen, um mit ihren Kindern Lena Dettmer, Milena Ellmann, Joi Augustine Heite, Jakob Heite und Dana Alex Schulte das erste Mal an der Eucharistiefeier teilzunehmen. Die Corona Version der Erstkommunion sieht nun vor, dass dies maximal fünf Kinder pro Messe machen können. Es ist ein Vorgehen, das aus kirchenrechtlicher Sicht gar keine wirkliche Neuigkeit ist, im Kreis Olpe aber in anderen Zeiten quasi keine Anwendung findet: Die Möglichkeit, die Erstkommunion im Rahmen einer “normalen” Messe durchzuführen. Nachdem das Erzbistum Paderborn im April im Rahmen der Corona Pandemie die offiziellen Feierlichkeiten zur Erstkommunion abgesagt hat, wurden die Eltern der Kommunionkinder auf diese Möglichkeit hingewiesen. Denn eines dürften die bisherigen Erfahrungen mit der Corona-Pandemie gezeigt haben: Planungssicherheit ist derzeit nicht wirklich gegeben, auch bezüglich einer großen Erstkommunionfeier im Herbst nicht.
Am Pfingstfest wird an die Herabkunft des heiligen Geistes erinnert und nach der Legende erhellt dieser 50 Tage nach der Wiederauferstehung Jesus Christi die Jünger Jesu, die dann in mehrere Sprachen die frohe Botschaft unter die Völker brachten. Deshalb gilt Pfingsten als Geburt der Kirche.
Auch aufgrund dieser schönen Symbolik entschlossen sich daher kurzfristig die Familien der Erstkommunionkinder, eine andere aber dafür sehr besondere Erstkommunion zu feiern.
von links:
Milena Ellmann, Joi Augustine Heite, Jakob Heite, Lena Dettmer, Dana Alex Schulte
Bildquelle: privat