50. Muggel­kirmes am 17. September rund um St. Martinus und Markt­platz in Olpe

1. Sep. 2023

Ein Jubi­läum wird gefeiert. Zum fünf­zigsten Mal eröffnet die Turmuhr der St.-Martinus-Kirche am dritten Sonntag im September die Muggel­kirmes punkt 14 Uhr. Dann beginnt die eigent­liche Kirmes. Das Programm ist aber schon drei Stunden zuvor losgegangen.

100 Buden, Spiele und Programm­punkte wurden aufge­baut. Sie prägen das Flair der Muggel­kirmes. Auf drei präsen­tieren sich Shows mit Akro­baten, Tänze­rinnen, Clowns und Musi­kanten. Aber auch kleine Häpp­chen an Infor­ma­tionen und Inter­views sind vorbe­reitet. Und doch, es liegt eine gespannte Stim­mung über den Vorbe­rei­tungen. Wie wird es nach den zurück­lie­genden Corona-Jahren. Und in diesen ange­spannten gesell­schaft­li­chen und kirch­li­chen Zeiten über­legen die Verant­wort­li­chen auch, ob eine Aktion auf Zuspruch trifft, die Menschen in fernen Konti­nenten helfen will? Es wäre echte Schön­fär­berei, würden diese Sorgen der Kirmes­ver­ant­wort­li­chen verschwiegen. „Wir trauen uns und wir sind hoff­nungs­voll opti­mis­tisch“, so Ines Neuhaus vom Leitungs­team ganz entschieden und auch ein biss­chen trotzig. Ihre Kollegin Nicki Schmidt ergänzt: „Die Muggel­kirmes ist echt, eine echte Olper Sache. Von Menschen aus unserer Stadt gemacht“. Alle Mitar­bei­tenden sind eine große Wir-Gemein­schaft. Die Muggel­kirmes ist fair. Faire Preise, fair gehan­delte Waren. Für Martin Telsnig als jungem Vater ist noch ganz wichtig: „Die Preise sind auf Fami­lien-Niveau. Ein Nach­mittag auf dem Muggel­fest soll für Fami­lien bezahlbar bleiben.“ So werden alle Spiel­stände mit einem gerin­geren Muggel­ein­satz als im vergan­genen Jahr angeboten.

Gottes­dienst und Früh­schoppen auf dem Marktplatz

Um 11 Uhr beginnt die Mess­feier auf dem Markt­platz. Die orgel­freie musi­ka­li­sche Gestal­tung haben die Hatzen­berg­bläser über­nommen. Aus Brasi­lien sind als beson­dere Jubi­lä­ums­gäste Erzbi­schof Dario Campos OFM, Weih­bi­schof des Souza und der aus Olpe stam­mende Pater Hugo Scheer SVD angereist.

Ab 12.15 Uhr erklingt Früh­schop­pen­musik. Spei­se­wirt­schaften und Geträn­ke­theken sind geöffnet. Die Zelt­kauf­häuser Schnäpp­chen, Anti­qua­riat und der Muggel­shop warten auf Kund­schaft. Um 13.45 Uhr ziehen die etwa 350 Kinder in ihren tollen Kostümen auf die Bühne. Sie betreiben bis 18 Uhr in der Frank­furter Straße die Spiel­stände. Ab 14 Uhr setzt das sprich­wört­liche Muggel-Kirmes-Treiben ein.

Viel Show auf drei Bühnen

Auf drei Bühnen gibt es Programm. Die große Markt­platz­bühne steht mitten im Zentrum des Gesche­hens. Die Kinder­bühne ist vor dem Lorenz-Jaeger-Haus. Mit dabei sind Kinder aus dem Jugend­zen­trum mit eigenen Darbie­tungen. Dazu kommen die Kleinen aus den katho­li­schen Kinder­gärten der Stadt. Der Kinder­zirkus Pfif­fikus aus Wenden gibt eine Vorstel­lung. Beson­ders freuen sich die Verant­wort­li­chen, dass der Kinder­lie­der­ma­cher Funny Fux wieder dabei ist. Zauberer Thorsten Rosen­thal, ein lang­jäh­riger Freund der Muggel­kirmes, zeigt gleich zwei Mal seine Tricks und Kniffe.

Das Promien­ten­spiel um 16 Uhr auf der Markt­platz­bühne hat Tradi­tion. Landrat Theo Melcher hat zuge­sagt, Bürger­meister Peter Weber und weitere Gäste aus Nah und Fern. Übli­cher­weise wissen die Promis nicht, was und welches Spiel auf sie zukommt. Haben sie ihre Aufgabe gemeis­tert, dürfen sie auch die Kinder­teams für die tollsten Kostüme und Plakate mit Sach­preisen ausstatten. Nur dazwi­schen, da liegt der Festakt zur 50. Kirmes. Ohne Fest­reden, ohne steife Abläufe. Eben muggel­mäßig spielerisch.
Es kommt beim Festakt zum Auftritt der beiden Muggel­kirmes-Mode­ra­tions-Legenden Markus Lippe und Philipp Schar­fen­baum. Sie werden zusammen mit Thomas – Lösi – Löser und Kris­tina Reuker durch den „Festakt“ führen.
Markus war der erste, der 1990 seine Show­kar­riere auf der damals neu erfun­denen Bühne star­tete. Sein Nach­folger wurde Philipp Schar­fen­baum, der sich schon als ganz junger Schüler seit der fünften Klasse auf diese Aufgabe intensiv vorbe­rei­tete. Beide aber sind später nicht im Geschäft mit Show und Scha­ber­nack gelandet. Der eine arbeitet als Arzt, der andere ist der Kreis­di­rektor des Kreises Olpe.

Das Programm ist ein Feuer­werk typi­scher Muggel­kirmes Spiele

Neben den phan­ta­sie­vollen und bunten selbst­ge­bauten Spielen gibt es auf der Muggel­kirmes auch immer außer­ge­wöhn­liche Stände für Kinder. In diesem Jahr ist es ein Klet­ter­garten. Das Klet­ter­modul hat eine Gesamt­fläche von neun mal fünf Meter. In luftiger Höhe über den Köpfen der Eltern bieten acht verschie­dene Stationen mit unter­schied­li­chen Schwie­rig­keits­graden viel Abwechs­lung und sorgen für ein aufre­gendes Klettererlebnis.

Floh­markt und Antiquariat

Auf der Muggel­kirmes heißt der Floh­markt Schnäpp­chen. Das Buch­an­ti­qua­riat umfasst etwa 10.000 bis 12.000 Bücher und Tonträger aus Vinyl die über­wie­gend nach Kilo-Preis verkauft werden. Die Muggel­kirmes bietet das im Südsauer­land am besten sortierte moderne Antiquariat.

In drei Konti­nenten aktiv – die Muggel­kirmes ist echt fair

Die Muggel­kirmes unter­stützt seit 1976 Projekte der Welt­kirche. Im brasi­lia­ni­schen Vitoria ist Pater Hugo Scheer von den Steyler Missio­naren tätig. Er kümmert sich zusammen mit der Caritas seiner Diözese um Stra­ßen­kinder. Ein beson­deres Augen­merk richtet er dabei auf HIV infi­zierte Kinder, die in eigenen Häusern beson­ders liebe­voll betreut werden. Als Rektor der kirch­li­chen Univer­sität in Vitoria kennt er den Stel­len­wert einer guten Ausbil­dung. Die Verant­wort­li­chen hoffen, einen Erlös von 10.000 Euro an Pater Scheer über­weisen zu können.

Im Sinne des verstor­benen Olpers Pater Willi Hoff fördert die Muggel­kirmes Projekte in Afrika. Für dieses Jahr ist ein Projekt in Kenia bestimmt worden. Dort haben sich Ordens­schwes­tern junger Mädchen ange­nommen. Einige von Ihnen wurden und werden im Alter von 10 bis 12 Jahren an viel ältere Männer mit Zwang und Gewalt verhei­ratet. Manchen gelingt die Flucht. Sie suchen einen sicheren Ort. Der ist bei den Schwes­tern entstanden. Eine zweite Gruppe von Mädchen sucht Schutz oder medi­zi­ni­sche Versor­gung. Es sind kleine Mädchen, die unter Zwang beschnitten werden sollen oder bereits wurden. Das kann lebens­ge­fähr­lich sein und verur­sacht in jedem Fall lebens­lang wirkende Trau­mata. Für den sicheren Schutz­raum ist eine Spende von 4.000 € angepeilt.

Die gleiche Summe soll die Muggel­kirmes auch für das Modell­pro­jekt von Schwester Alice Lukose in Indien einspielen. Ihr Orden versucht, Fischer­fa­mi­lien am Strand so zu orga­ni­sieren, dass sie in einem sauberen Dorf leben. Sie sollen im medi­zi­ni­schen wie im sozialen gut versorgt sein. Das Grund­prinzip ist, dass die Menschen lernen, sich selbst zu helfen, ihre Ange­le­gen­heiten selbst in die Hand zu nehmen. Seit 1978 fördert die Muggel­kirmes Programme im Projekt „Beach Blos­soms – aufblü­hende Küste“.

In den letzten Jahren konnten für Projekte in Brasi­lien 87.580 € ausge­zahlt werden. Für Indien kamen 21.230 € zusammen und für Afrika 33.800 €. Spen­den­konten für die Projekte sind einge­richtet bei Volks­bank Olpe IBAN: DE 49 4626 1822 0204 5296 01 und der Spar­kasse IBAN DE40 4625 0049 0000 0528 11.

Kirmes und Kirchweih

Die Muggel­kirmes ist die Feier der Kirch­weihe. Kirch­mess und Kirmes haben den glei­chen Wort­stamm und waren in früheren Zeiten Volks­feste und Märkte am Erin­ne­rungstag der Weihe der Pfarr­kirche. Deshalb findet die Muggel­kirmes seit 1974 immer am dritten Sonntag im September, dem Weihetag der St.-Martinus-Kirche, statt. Ca. 500 bis 700 ehren­amt­liche Helfe­rinnen und Helfer machen das Programm. Dabei entsteht eine gene­ra­tio­nen­über­grei­fende Gemein­schaft von Mugg­lern im Alter von 7 bis 80 Jahren. Bezahlt wird an allen Ständen mit dem Muggel. Er kann an den Muggel­banken erworben werden und verliert auch über das Jahr nichts von seinem Wert.

Die Veran­stalter

Die Aktion Muggel­kirmes wird von vielen Verbänden, Gruppen und ehren­amt­li­chen Einzel­per­sonen in der Kirchen­ge­meinde St. Martinus Olpe getragen. Die Verant­wor­tung über­nimmt ein Leitungs­team, das sich in jedem Jahr neu zusam­men­findet. In diesem Jahr gehören ihm an:

Manuel Cordes, Wolf­gang Cürten, Alfred Feld­mann, Wolf­gang Hesse, Joachim Melcher, Ines Neuhaus, Michael Scheffel, Nicki Schmidt, Martin Telsnig und Raphaele Voß.

Der Kinder­zirkus Pfif­fikus ist auch was für Väter.

In der Malstube werden alle neuen Stände farben­froh gestaltet.

Bei der Muggel­kirmes heißt der Floh­markt „Schnäpp­chen“.

Die Kinder sind die Stars der Muggel­kirmes. Beson­ders die Spiel­stände sind künst­le­risch gestaltet.

Philipp Schar­fen­baum mode­riert das Promi­nen­ten­spiel und gibt seinem Chef Landrat Melcher klare Anweisungen.

 

 

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