Liebe Kleinen und liebe Großen,

das heutige Advents­fenster findet Ihr und finden Sie in der Senio­ren­ein­rich­tung Haus Matthäus in der Bigge­strasse 65.

Maria und Josef machen sich mit ihrem Esel auf den Weg nach Beth­lehem. Ihr Ziel ist nicht mehr weit. Auch wir haben nur noch drei Türchen bis zum Heiligen Abend zu öffnen.

Wir wünschen allen, dass sie in dieser beson­deren Nacht genauso gerührt vor dem Kind in der Krippe stehen, wie unser Esel aus der Geschichte.

Ihr Haus Matthäus

 

Eine Geschichte von Annika Schneider

Der verwun­derte Esel. Eine kurze Weihnachtsgeschichte

Es war einmal ein Esel, der ein ruhiges und geord­netes Leben in der Stadt Naza­reth führte. Der Esel gehörte einem Zimmer­mann, und er fühlte sich bei ihm sehr wohl. Er hatte dort genug zu essen und zu trinken und schwere Lasten musste er nur sehr selten für seinen Herrn tragen. Die meiste Zeit stand er hinter dem Haus und schaute sich an, was um ihn herum passierte. Es war ein sehr harmo­ni­sches Leben.

Es begab sich aber zu einer Zeit, in der der Esel beob­ach­tete, dass sich viele Menschen um ihn herum mit ihren Eseln, Schafen und Ziegen auf den Weg machten. Er versuchte heraus­zu­finden, was vor sich ging, schnappte aber nur ein paar Worte wie „Zählen“ oder „Kaiser“ auf. Was sollte das nur bedeuten? Und warum stand er noch am Haus? Warum ging sein Herr nicht los?

Am nächsten Morgen spürte er auf einmal eine Decke auf seinem Rücken. Dann wurden ihm rechts und links Lasten ange­schnallt. Nun sollte es also auch für ihn losgehen. Der Esel war ganz aufge­regt, so etwas span­nendes hatte er in seinem Esel­leben noch nicht erlebt. Als er losgehen wollte, hielt ihn sein Herr noch zurück. Er spürte einen Ruck und dann noch eine Last auf seinem Rücken. Eine schwere Last. Als er langsam seinen Kopf drehte, erkannte er die Frau seines Herrn, die auf seinem Rücken saß. „Nee, oder?!“, dachte er sich still. Die Frau war im letzten halben Jahr ein wenig korpu­lent geworden und er sehnte sich nicht gerade danach, sie auf seinem Rücken durch die Gegend zu tragen. Er spürte aller­dings, dass es ihr nicht gut ging und es für sie beschwer­lich war sich zu Bewegen. Der Esel hatte ein gutes Herz und tat, was er für nötig hielt.

Die Reise war lang und das Gepäck schwer. Er war froh, als sie endlich an einem Ziel ange­kommen waren. Der Esel staunte nicht schlecht, dass sein Herr und seine Frau extra solange nach einem freien Stall für ihn gesucht hatten. Das berührte ihn wirk­lich sehr und die Stra­pazen der Reise waren ganz schnell vergessen. Ein freier Stall war es jedoch nicht wirk­lich, ein Ochse wohnte dort auch, und seine beiden Reise­be­gleiter suchten sich wohl auch einen Schlaf­platz. Der Esel war aller­dings so schnell einge­schlafen, dass ihn das nicht mehr störte.

Umso mehr war er über­rascht als er aufwachte und der Stall von hellem Licht erleuchtet war. Er stand auf und schaute sich um. Sein Herr, seine Frau und der Ochse standen um die Futter­krippe herum. Langsam bewegte er sich zu der Krippe hin und schaute hinein. Ein Kind. Ein winzig kleines Kind lag in der Krippe und schlief selig – einge­ku­schelt in weichem Stroh. Er spürte, wie ihm vor Rührung eine Träne über den Hals lief. So stand er da, der Ochse neben ihm. Und sie standen noch lange so da und schauten sich dieses kleine Wunder an…

 

Quelle: https://mal-alt-werden.de/der-verwunderte-esel-eine-kurze-weihnachtsgeschichte

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