Pfarrhaus und Pastoratsfeld
Pfarrei St. Cyriakus Rhode
Das Pfarrhaus und das “Pastoratsfeld”
Nach Th. Bergmann und Hubert Kleine
Als Rhode 1621 selbständige Pfarrei wurde, versprachen die Rhoder ihrem Pfarrer, ein Wohnhaus zu erbauen. Wann die Rhoder aber dieses Versprechen eingelöst haben, ist den Akten nicht zu entnehmen. Jedefalls aber war es so schlecht gebaut, dass es im Jahre 1733 erneuert werden musste. Die Visitation von 1751 bestimmte, dass dafür gesorgt werde, “daß der schlamm und der Schmutz des vorbeiführenden Weges nicht in den Keller, in den Stall und das hypocaustum (Badekammer) fließe, daß die Scheune zur Aufbewahrung der Früchte genügenden Schutz biete, daß ein Kamin errichtet werde, damit der Rauch, der das ganze Haus vom Fußboden bis zum Giebel erfüllt und besonders von eintretenden Gastfreunden als lästig empfunden wird, abgeleitet werde, daß der ganze Bau widerstandsfähig sei gegen Stürme und Räuber, welche in hiesiger Gegend nicht selten sind ² und gegen andere persönliche Feinde, deren ein eifriger Priester in hiesiger Gegend äußerst viele hat” ³. Unter Pastor Feldmann (1792–1820) wurde das Pfarrhaus noch eimal umgebaut und 1884 das jetzige errichtet. Ein Anbau diente als Stall- und Ökonomiegebäude. Pfarrer Sievering († 1926) betrieb noch die Landwirtschaft selbst. 1942 richtete man in dem Obergeschoss des Wirtschaftsgebäudes ein Jugendheim ein. 1952 wurde auch das Erdgeschoss in einen Gemeinschaftsraum umgebaut.
Das Pfarrhaus ist bis auf den heutigen Tag in seiner baulichen Gestaltung unverändert geblieben. Mit dem Bau des Kindergarten St. Cyriakus Rhode, wurde dort auch ein neues Pfarrhaus mit Pfarrbüro vorgesehen.
Die Dorfflur “Pastoratsfeld” unfasste das Gebiet zwischen den heutigen Straßen !Am Kreuzberg”, “Am Frankenhagen” und der “Alten Landstraße” und grenzte auf dem heutigen “Kreuzberg” an das “Küster Wäldchen”. Von dem “Pastoratsfeld” sind heute nur noch der Pastoratsgarten und die Pastoratswiese übrgigeblieben, nachdem das Kindergartengrundstück 1976 im Tauschwege in den Kindergartengrundstücksfonds überging. den übrigen Teil, mit Ausnahme von fünf Erbpachtgrundstücken des Pastoratsfeldes, stellte der Kirchenvorstand im Jahre 1957 als Bauland für den sozialen Wohnungsbau und für Umsiedler aus dem versunkenen Biggetal zur Verfügung. Heute erinnert die Straßenbezeichnung “Pastorsfeld” (richtig: “Pastoratsfeld”) an den ehemaligen Eigentümer.
Quellen:
Rhode: Dorf und Kirchspiel, Festbuch zum Jubiläum “400 Jahre Schützen in Rhode”, zusammengestellt von Günther Becker unter Mitwirkung von Hubert Kleine und Dieter Tröps, Herausgegeben vom St.-Hubertus-Heimatschutzverein Rhode e.V., Rhode 1982
2) Vgl. dazu Hirschmann, August, Geschichte der Pfarrei Olpe, Olpe 1930, S. 165–168
3) Quelle im Pfarrarchiv Rhode