Krankenhauskapelle
Kapelle mit historischen Elementen
Fenster aus ehemaliger Kirche der Franziskanerinnen
Die Krankenhauskapelle wurde wie der Neubau des Krankenhauses im Jahr 1961 erbaut. Die alte Krankenhauskapelle war noch Teil des alten Krankenhauses. Das St.-Martinus-Hospital wurde 1856 von Weihbischof Josef Freusberg eingeweiht. Das Grundstück wurde von der verwitweten Mutter von der Ordensgründerin der Franziskanerin, Schwester Maria Theresia Bonzel, auf Bitten Ihrer Tochter verschenkt. Anfangs von Vinzentinerinnen geleitet, übernahmen die Schwestern der Franziskanerinnen von Olpe Dienste und Trägerschaft im Krankenhaus.
Dies erklärt, dass Fenster unbekannten Baujahrs und einige Heiligenfiguren aus dem 17. Jahrhundert in die neue Kapelle übernommen wurden, die ursprünglich aus der ehemaligen Kirche der Franziskanerinnen stammen. In der Krankenhauskapelle gibt es einen Stein, auf dem das Jahr 1934 geschrieben steht. Das Krankenhaus wurde später von der Pfarrei St. Martinus Olpe in ihrer Trägerschaft übernommen.
Ein Fenster der Kapelle zeigt den heiligen Martinus bei der Mantelspende. Ein anderes Fenster zeigt eine Heilige, die einem Mann aus einem Kelch zu Trinken gibt. Die Heilige ist mit einer Krone gekrönt, die sie über einem grünen Kopftuch trägt. Ein Heiligenschein lässt sie als Heilige identifizieren.
Im Kirchenraum befindet sich links vom Altar die Figur des Heiligen Josef. Rechts vom Altar befindet sich eine Marienfigur vom Kirchenbildhauer Johann Nikolaus Düringer. Die im Zeitraum von 1730 bis 1750 entstandene farbig gefasste hölzerne Marienfigur trägt eine Krone auf dem Haupt und ein goldenes Zepter in der rechten Hand. Mit diesen Insignien wird sie als Himmelskönigin ausgewiesen. Gekleidet ist sie mit einem weiten, umhangförmigen Mantel mit breitem, blumenverzierten Saum, der in Relief geschnitzt ist. Das Jesuskind hält in der linken Hand eine Kugel mit Kreuz, was ein Symbol für den Weltenherrscher ist. Das Jesuskind legt den rechten Arm um den Hals der Mutter, welche das Kind auf dem rechten Arm trägt. Die Gottesmutter mit Kind war bereits in der ersten, 1856 erbauten Olper Krankenhauskapelle aufgestellt. Ihr ursprünglicher Aufstellungsort ist wohl die Olper St.-Martinus-Pfarrkirche, wo es eine ähnliche, zugehörige Heiligenfigur des heiligen Josefs gibt.
In der Mitte der Kapelle befindet sich ein großes, von hinten beleuchtetes Kreuz und davor der Altar. Rechts vom Altar sind das Ambo und der Priestersitz. Links vom Altar befindet sich der Tabernakel.
An der rechten Wand hängt ein Tuch, das den Heiligen Martin bei der Mantelspende zeigt.
In einer Nische in der hinteren rechten Ecke der Kapelle befindet sich Maria in Pietadarstellung mit dem verstorbenen Sohn in den Armen. Die Figur ist aus schwarzem Stein geschaffen.
Die Glocke der Kapelle wird mit einem Seilzug von Hand geläutet. Sie hängt an der Außenwand der Kapelle.
Text: Dieter Pfau — 200 Jahre Geschichte des Kreises Olpe: 1817–2017, Kreis Olpe 2017
Text: Gretel Kemper — Olpe: Stadt und Land, Herausgegeben vom Heimatverein für Olpe und Umgebung e.V. mit Unterstützung der Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden, 5. Beitrag zur geschichte der Stadt Olpe, Dritte aktualisierte und erweiterte Auflage 2000.
Text: Olpe. Geschichte von Stadt und Land, Band 4,1, Olpe 2018, Josef Wermert Stadtarchiv Olpe (Hrsg.), S. 273 f.