Weyland-Orgel in Heilig Geist

Pfarr­vi­karie Heilig Geist Olpe

Beschrei­bung

Eine Orgel mit über 1700 Pfeifen

Die 1968 erbaute Heilig-Geist-Kirche zu Olpe erhielt zunächst eine kleine Behelfs­orgel mit 6 Regis­tern, zusam­men­ge­stellt aus Beständen der ehema­ligen Pader­borner Orgel­bau­firma Anton Feith. Diese Orgel war für den großen Kirchen­raum völlig unzu­rei­chend, so dass von Anfang an daran gedacht war, eine dem Raum ange­mes­sene Orgel bauen zu lassen, sobald die finan­zi­ellen Möglich­keiten der Gemeinde dieses zuließe. Es kam hinzu, dass die Heilig-Geist-Kirche wegen ihrer guten Akustik immer wieder zu Konzerten benutzt wurde, so dass mit der Zeit, auch durch die Grün­dung eines eigenen Kirchen­chores, ein reges kirchen­mu­si­ka­li­sches Leben in der Heilig-Geist-Gemeinde entstand.

Ende der 1970er Jahre konnte der lang gehegte Plan für eine neue Orgel, nicht zuletzt durch den uner­müd­li­chen Einsatz des dama­ligen Pfarr­vi­kars Johannes Pohl, in die Tat umge­setzt werden. Die hier­zu­lande noch völlig unbe­kannte Orgel­bau­firma Gert Weyland aus Lever­kusen-Opladen erhielt den Auftrag, eine Orgel mit 27 Regis­tern, mecha­ni­scher Spiel- und elek­tri­scher Regis­ter­traktur zu erbauen. Dabei sollten zwei Register aus der Feith-Orgel über­nommen und ins Pedal­werk gesetzt werden (Gedeckt­bass 8’ und Tenor­ok­tave 4’). Im Früh­jahr 1981 war die Orgel fertig und wurde in einem fest­li­chen Gottes­dienst von Pfarrer Karl-Wolf­gang Müller geweiht und ihrer litur­gi­schen Bestim­mung übergeben.

Die Dispo­si­tion der Orgel wurde vom Grund­satz geleitet, einer­seits allen litur­gi­schen Anlässen musi­ka­lisch gerecht zu werden, ande­rer­seits einen wich­tigen Teil der Orgel­li­te­ratur darstellen zu können. So entstand eine Regis­ter­zu­sam­men­stel­lung, die durch den klas­si­schen, lücken­losen Ober­ton­aufbau der Prin­zi­pale ein strah­lendes, kraft­volles Plenum abgibt, ande­rer­seits aber auch viel­fäl­tige Möglich­keiten des Solo­spiels und der Beglei­tung von Sängern und Instru­men­ta­listen zulässt. Die relativ hohe Anzahl von fünf Zungen­stimmen verleiht dem Orgel­klang zusätz­liche Farben und dem vollen Werk Fülle und Gravität. Noch relativ neuartig war damals der Einbau einer elek­tro­ni­schen Setzer­an­lage, die dem Orga­nisten erlaubte, acht verschie­dene Regis­ter­mi­schungen abzu­spei­chern und bei Bedarf abzurufen.

Obwohl die Orgel nur zwei Manu­al­werke (Haupt­werk und Schwell­werk) besitzt, sind im Spiel­tisch drei Manuale einge­baut. Das untere Manual dient dabei als sog. Koppel­ma­nual, d. h. dieses Manual hat keine eigenen Register, sondern koppelt die beiden oberen Manuale zusammen. Auf diese Weise kann man auf der Orgel auch solche Musik darstellen, die unbe­dingt drei Manuale benötigt.

1999 wurde die Orgel tech­nisch über­holt, das Pfei­fen­werk gerei­nigt, ein neues Register einge­baut und die mit der Zeit stör­an­fällig gewor­dene Setzer­an­lage von 1981 durch eine moderne ersetzt, die dem Spieler nunmehr 128 Spei­cher­plätze bereit­stellt. Außerdem wurde eine elek­tri­sche Manu­al­koppel einge­baut, die alter­nativ zur mecha­ni­schen Kopp­lung benutzt werden kann.

Die Orgel von Heilig-Geist gehört auch heute noch zu den markan­testen und klang­schönsten Instru­menten in der hiesigen Orgel­land­schaft. Rundfunk‑,Schallplatten- und CD-Aufnahmen mit namhaften Orga­nisten haben dieses Instru­ment auch über­re­gional und sogar in der inter­na­tio­nalen Orgel­welt bekannt gemacht.

Die Orgel verfügt über Schleif­laden, mecha­ni­sche Spiel­traktur und elek­tri­sche Regis­ter­traktur. Von den 1758 Pfeifen sind 164 aus Edel­höl­zern und 1594 aus hoch­wer­tigen Zinn-Blei-Legie­rungen. Sie wurde im Jahr 1981 erbaut.

II. Haupt­werk

C‑g”’

Bordun 16′
Praes­tant 8′
Rohr­flöte 8′
Oktave 4′
Blei­ge­deckt 4′
Super­ok­tave 2′
Quinte 1 ⅓’
Mixtur 4–5f.
Trom­pete 8′
Tremu­lant
Koppel III-II elektrisch

III. Schwell­werk

C‑g”’

Holz­ge­deckt 8′
Gambe 8′
Vox coelestis 8′
Prin­zipal 4′
Koppel­flöte 4′
Nazard 2 ⅔’
Flageo­lett 2′
Tierce 1 ⅗’
Scharf 4f.
Basson 16′
Cromorne 8′
Tremu­lant

 

Pedal

C‑f’

Subbass 16′
Prin­zi­pal­bass 8′
Gedeckt­bass 8′
Tenor­ok­tave 4′
Hinter­satz 3f.
Posaune 16′
Trom­pete 8′
Koppel III‑P
Koppel II‑P

I. Manual = Hauptwerk

Spiel­hilfen

Koppel­ma­nual
Koppel Haupt­werk-Pedal
Koppel Schwell­werk-Pedal
verstell­bare Tremu­lanten für HW und SW
128-fache elek­tro­ni­sche Setzer­kom­bi­na­tionen (davon 64 abschließbar)
Tutti
Seguenzer “ab” und “auf”
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