Große Betei­li­gung des Kirch­spiels Drol­s­hagen und beein­dru­ckende Motiv­tep­piche beim 318. Send­schotter Umgang

8. Juli 2023

Zum 318. Mal konnte am 1. Juli 2023 der „Send­schüötter Ümme­gang“ begangen werden. Es handelt sich, neben dem “Isering­häuser Umgang”, um die älteste und längste Flur­pro­zes­sion in Südwest­falen. Sie führt durch die Orte Send­schotten – Hütze­mert – Hustert – Wegering­hausen – Schlenke – Scheda – Germing­hausen — Junkernhöh – Köbbing­hausen – und Essing­hausen. Böller­schüsse und Fest­ge­läut der Pfarr­kirche und Kapellen kündeten schon am Vorabend den Festtag an; Häuser und Straßen waren auch in diesem Jahr wieder fest­lich geschmückt worden. Vor allen Kapellen und entlang des Weges waren teil­weise sehr aufwendig gestal­tete Motiv­tep­piche von vielen flei­ßigen Händen gelegt worden, für die die Dorf­kinder stun­den­lang Finger­hut­blüten und Feld­blumen gesam­melt hatten. 

Um 6 Uhr morgens zog die Prozes­sion in Send­schotten los

Die Musik­freunde Schrei­bershof beim Einzug in Wegeringhausen

Erfreu­lich groß war die Schar der Teil­neh­me­rinnen und Teil­nehmer aus nah und fern, die sich der Prozes­sion anschlossen und diese Kunst­werke und Glau­bens­szeug­nisse bewun­dern konnten; groß auch die Zahl der Mess­die­ne­rinnen und Mess­diener und der frei­wil­ligen Helfe­rinnen und Helfer, die oft im Hinter­grund wirken. 

Farben­präch­tiger Motiv­tep­pich in Hützemert

Beein­dru­ckende Blumen­tep­piche in Hützemert

5. Station an der Kapelle in Essinghausen

Über die Geschichte der Kapelle in Send­schotten und des “Ümme­gangs” berichtet der Drol­s­ha­gener Chro­nist Josef Hesse anhand des Pfarr­ar­chivs in Drol­s­hagen: 1684 wurde von den Eheleuten Peter Rahr­bach und seiner Ehefrau Maria geb. Schö­nen­berg auf eigene Kosten eine Kapelle in Send­schotten zu Ehren Gottes und der hl. Jung­frau Maria unter dem Patronat des hl. Erzengels Michael erbaut. 

Die Träge­rinnen des Gnaden­bildes in Germinghausen

Die große Mess­die­ner­schar in Junkernhöh

Über den Beginn der Prozes­sion liegen eindeu­tige Nach­richten nicht vor. Die ehrwür­dige Mutter­got­tes­statue aus dem 13. Jahr­hun­dert – auf geheim­nis­vollen Wegen von Köln an den Wall­fahrtsort Wiedenest gekommen – kam in den Reli­gi­ons­wirren nach Send­schotten. Noch heute wall­fahren die Gläu­bigen der Pfarrei Belmicke (die früher zur Urpfarrei in Wiedenest gehörte) alljähr­lich nach Send­schotten. Aus einer Notiz des Jahres 1705 geht hervor, dass die Prozes­sion in diesem Jahr zum ersten Mal statt­ge­funden hat, und zwar “mit Bild­nissen”. Seitdem ist der Umgang nie ausge­fallen. Selbst die Wirren der beiden Welt­kriege und die Beschrän­kungen wegen der Corona-Pandemie in 2020 und 2021 konnten die Gläu­bigen des Drol­s­ha­gener Landes nicht abhalten.

An der 5. Station in Essinghausen

Prälat Dorns­eifer bei der Fest­pre­digt in Sendschotten

Und auch im 318. Jahr, konnte die Prozes­sion bei guten Witte­rungs­be­din­gungen statt­finden, nach alter Tradi­tion wieder unter der dankens­werten Betei­li­gung der “Musik­freunde Schrei­bershof”. Ledig­lich während des feier­li­chen Schluss­hoch­amts mussten die Schirme aufge­spannt werden. Prälat Thomas Dorns­eifer aus Pader­born, ein Sohn der südsauer­län­di­schen Heimat, hielt die Fest­pre­digt und zele­brierte das Mess­opfer im Beisein zahl­rei­cher Pries­ter­amts­kol­legen, die sich während des immerhin 13 km langen Weges mit dem Tragen der Mons­tranz und dem Verlesen der Evan­ge­lien und Fürbitten abge­wech­selt hatten. Ein eindrucks­voller Festtag im Drol­s­ha­gener Kirchspiel!

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