Olper Kreuzweg am Finkenhagen
Eine andere Einrichtung zur Weckung der Frömmigkeit entstand während der Amtstätigkeit des Pfarrers Hengstebeck: der Kreuzweg über den Finkenhagen. der Pastor und einige Gemeindemitglieder brachten die Sache in Anregung, mit Feuereifer wurde sie in der ganzen Pfarrei aufgegriffen. Ein neuer Weg ward hergestellt, und bald erhoben sich die einzelnen Stationshäuschen. Am 4. Dezember 1850 wurde der vollendete Kreuzweg durch den Guardian des Franziskanerklosters zu Werl, P. Cyriacus Menke, feierlich eingeweiht. Von der Kirche aus, in der ein feierliches Hochamt mit Predigt stattfand, bewegte sich eine endlose Prozession zum Kreuzberge. Allenthalben erhoben sich Triumphbogen; Girlanden schmückten die Häuser. Aus weiter Ferne waren sogar Gläubige herbeigeeilt. Die Prozession hatte eine solche Ausdehnung, da die Letzten noch auf der Höhe von der 12. station standen, als die Spitze der Prozession schon bei der Pfarrkirche angelangt war. Die ganze Feier dauerte von 8 Uhr morgens bis um 15:15 Uhr nachmittags. In den ersten Jahrzehnten nach der Errichtung des Kreuzweges sah man nachmittags viele Beter über den Finkenhagen ziehen. Leider konnte man dann in Olpe später dieselbe Erfahrung machen wie anderswo, dass die Gläubigen gern und viel den kreuzweg in den Gotteshäusern beten, während die Kreuzwege draußen auf den Fluren mehr und mehr verödet dastehen.
Erfreulicherweise befindet sich der Kreuzweg auf dem Kreuzberg in einem guten Zustand, immer wieder wurde er renoviert. Der Kreuzweg wird von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gebetet. Traditionell wird der Kreuzweg von einigen Gruppen am Karfreitag um 9:00 Uhr gebetet.
Quelle:
Stadtarchiv Olpe und Heimatverein für Olpe und Umgebung e.V. (hrsg.), August Hirschmann/Franz Menke, Geschichte der Pfarrei und stadt Olpe, Reprint des Stadtarchivs Olpe Nr. 2, S. 331
Quellen:
Text: Stadtarchiv Olpe und Heimatverein für Olpe und Umgebung e.V. (hrsg.), August Hirschmann/Franz Menke, Geschichte der Pfarrei und stadt Olpe, Reprint des Stadtarchivs Olpe Nr. 2, S. 331
Fotos: Ulrich Taube